Donnerstag, 28. Juli 2011

Dieses Land ist nicht für Vollzeit Berufstätige ausgelegt

habe ich mir gestern wieder gedacht, als eine Paketbenachrichtigung in unserem Briefkasten lag und ich die Öffnungszeiten der Filiale, in der das Paket lag, inspizierte. Sicher, es gibt inzwischen diese praktischen Paketboxen, die Tag und Nacht zugänglich sind. Aber nicht in unserem Kaff. Und die Nachbarn sind halt auch nicht immer da. Also bin ich heute mal etwas eher von der Arbeit nach Hause, um mein Paket in Empfang zu nehmen.
Und da ich schon mal dabei, sprich, eher zu Hause war, habe ich auch gleich versucht, mich telefonisch in Verbindung mit dem Verein der Tagesmütter in der nächst größeren Stadt zu setzen. Schließlich war es noch nicht 18 Uhr. Die Ernüchterung folgte auf dem Fuße: Öffnungszeiten Mo-Do, 9-11 Uhr, flötete der AB. Warum nicht gleich jeden ersten Dienstag im Monat zwischen 10:00 und 10:05? Gut, immerhin gab es auch eine Emailadresse - ich hoffe, ein Beratungstermin lässt sich auch zu vernünftigen Zeiten einrichten...

Mittwoch, 27. Juli 2011

Blackberry

Endlich habe ich auch so einen kleinen Blackberry. Ja: Ich habe dem entgegen gefiebert. Auch wenn der Kleine ja von vielen verteufelt wird. Von dem Fluch der ständigen Erreichbarkeit ist da die Rede. Vom Statussymbol. Von der Unsitte, nebenher ständig nach Emails zu sehen, oder diese sogar nebenbei zu beantworten. Egal! Ich erhoffe mir Flexibilität davon, die Freiheit, zumindest einen Teil meiner Arbeit dann und dort zu erledigen, wo ich möchte und mich nicht völlig diesem Anwesenheitskult unterwerfen zu müssen, der leider noch fast überall herrscht.
Während meiner Unizeit konnte ich mir meine Zeit einteilen wie ich wollte. Ich würde sagen, das hat eigentlich ganz gut geklappt. Warum nicht auch jetzt?
Etwas enttäuscht bin ich aber von der Technik. Keine automatische Worterkennung? Umlaute tippen ein Ding der Unmöglichkeit (bzw. nach Einstellungsänderung immer noch mühsam). Warum kann ich mir meine nächsten Termine nicht ständig auf dem Desktop anzeigen lassen? Gibt es hier keine Widgets? Der Infrarotsensor zum Scrollen läuft auch nicht gerade optimal... und das soll nun DAS Businesshandys sein? Gut, mein Arbeitgeber hat viele Anwendungen gesperrt, aber das wenige, was läuft, sollte doch reibungslos funktionieren?! Da lobe ich mir mein HTC mit Android-Betriebssystem...

Samstag, 23. Juli 2011

Es geht aufwärts...

mit dem Wohlbefinden. Die kritischen ersten 3 Monate sind endlich überstanden, und geradezu pünktlich dazu (vielleicht ein Wöchelchen früher) begann es mir besser zu gehen. Denn ehrlich gesagt: der Anfang war sch... unschön. Von wegen, Morgenübelkeit. Bei mir war es eher eine Vom-Aufwachen-Bis-Zum-Einschlafen-Übelkeit. Nie soviel, dass es über ein trockenes Würgen hinausging (das aber regelmäßig, bevorzugt abends), aber doch soviel, dass ich 3 kg los wurde, dank stark veränderten Essverhaltens. Hundemüde war ich außerdem auch.
Alles in allem schaffte ich es in den letzten Wochen, Anfahrt zur Arbeit, Arbeit und Heimfahrt zu bewältigen. Alles andere blieb stehen und liegen, denn kaum zu Hause, fiel ich aus den Kleidern (mit kurzem Abstecher würgend auf dem Klo), und dann ins Bett. Aber immerhin: ich konnte mich so zusammenreißen, dass keinem auf der Arbeit was auffiel. Das ständige Knabbern am Zwieback konnte ja durchaus ein Spleen der neuen Kollegin sein. Und hat ja ohnehin nur das Knabbern an der Schokolade ersetzt, die bei mir zu den Grundnahrungsmitteln zählte... jetzt kann ich sie gar nicht mehr leiden - wie so manches.
Wie gut, dass mein Göttergatte leicht seufzend die Wohnung in bewohnbarem Zustand erhielt. Und grummelnd die vielen Reste entsorgte, die mein wild um sich schlagender Appetit auf halber Strecke zurückgelassen hatte...

Donnerstag, 21. Juli 2011

Rückblick: Da bin ich also,

28 Jahre alt und seit knapp 4 Monaten in meinem neuen Job nach der Promotion. Eigentlich wollte ich ja mit der ganzen Kindergeschichte angefangen haben, solange ich noch an der Uni war... von wegen freier Zeiteinteilung in Kombination mit einem Chef, der selbst als Doktorand auf sein erstes Kind aufgepasst hat und da viel Verständnis gezeigt hätte. Leider wollte die Natur da aber nicht so recht mitmachen. Wieder etwas gelernt: Man kann planen, wann man keine Kinder bekommt, aber man kann nicht planen, wann man Kinder bekommt.
Etwas frustriert haben wir die Versuche trotz neuen Jobs erstmal nicht eingestellt...
Und, wer hätte es gedacht, gerade in der stressigsten Zeit, neuer Job, Abschluss der Arbeit an der Uni, Umzug und dann noch eine fiese Erkältung - schwupps, schon klappt es wie geschmiert.

Nach Ablauf der dreimonatigen Probezeit nahm ich das erste Mitarbeitergespräch als Anlass zur "Beichte". Die Reaktion darauf war ein halb entsetztes "So früh schon!?". Naja. Was soll ich dazu schon sagen. So ist es nun eben. Kann ja nicht jede warten, bis sie knapp 40 ist. Und weniger wird die Arbeitsbelastung in den nächsten Jahren von alleine ohnehin nicht - im Gegenteil.

Und dabei noch was gelernt: Das ganz unverbindliche Nachfragen nach Kinderbetreuung bei der Personalabteilung, möglichst unauffällig untergebracht im Zuge der Fragen danach, was die Firma denn so biete, wurde (natürlich?) sofort an die zuständigen Chefs weitergeleitet. Die scheinen sich aber dann gedacht zu haben: Wird schon noch etwas dauern. Tja. so schnell kann's gehen. Und ich habe nun wieder ein Stück Naivität abgelegt: Vertraue nicht darauf, dass du als Frau auf Jobsuche irgendwo auch nur entfernt das Wort "Kind" in den Mund nehmen kannst, ohne dass das sofort weitergeleitet wird. Ob das für Männer auch gilt? Hoffentlich. Wir leben schließlich im 21. Jahrhundert... oder?

Sonntag, 17. Juli 2011

Warum überhaupt bloggen?

Zugegeben - ich habe noch keinerlei Erfahrung im Bloggen. Gelesen habe ich eigentlich auch noch keinen Blog wirklich - außer mal den Blog einer Freundin, die ihren Auslandsaufenthalt in einem beschrieben hat. Jetzt wage ich mich dennoch mal daran, selbst einen zu schreiben. Zum einen, um mich selbst besser an die jetzige Zeit erinnern zu können, zum anderen, weil es vielleicht den ein oder anderen, bzw. die ein oder andere interessieren könnte, wie das so ablaufen kann mit Kind und Karriere. Ein Realitätscheck sozusagen. Bis jetzt habe ich nämlich einen solchen Blog noch nicht finden können, daher auch gleich die Aufforderung: Falls es bereits Blogs gibt, die sich mit dem Thema Kind und Karriere auseinandersetzen, immer her mit den Tipps!