tag:blogger.com,1999:blog-46703810431695684862024-03-08T21:24:16.832+01:00Kind und KarriereHannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.comBlogger82125tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-35855700701587721612013-05-12T15:42:00.000+02:002013-05-12T15:42:29.335+02:00Stereotype - wie davon loskommen?Ich muss es jetzt einfach mal aufschreiben: Manchmal komme ich mir unglaublich emanzipiert vor. Immerhin habe ich ein Kind und arbeite, mein Mann wickelt, kocht und macht auch sonst viel im Haushalt und ich bilde mir ein, wir wären im 21. Jahrhundert angekommen. Aber! Aber, aber aber.<br />
Warum zum ... fühle ich mich dann schlecht, wenn das Haus aussieht wie ein Schlachtfeld und der Schwiegervater am nächsten Tag zu Besuch kommt? Warum meine ich mich entschuldigen zu müssen (war noch halb krank und trotzdem auf Tagung, da kann ich nicht auch noch aufräumen, tut mir leid wie es hier aussieht) während mein Mann seelenruhig da sitzt? Warum stehe ich eine Stunde eher auf am Wochenende, um ein großes Frühstück für den Besuch zu machen, während mein Mann es nicht mal schafft, zum Frühstück selbst aufzustehen? Warum überlege ich, ob ich nicht sicherheitshalber die Kleider meiner Tochter für den nächsten Tag bereit legen soll, wenn mein Mann sie anzieht und zur KiTa bringt? Warum schreibe ich eine Liste für meinen Mann, was er den Doktor alles fragen soll, wenn er mit mit seiner Tochter zum nächsten Termin geht? Warum schreibe ich ihm eine Liste mit Dingen, die er unserer Haushaltshilfe sagen soll, wenn ich nicht da bin, wenn sie kommt? <br />
Aber, es gibt natürlich auch die andere Seite: Warum bitte ich meinen Mann so selbstverständlich, dass er die Schrauben an meinen Reifen nochmal nachzieht, anstatt es selbst zu machen? Warum lasse ich ihn den Rasen mähen, obwohl ich das oft genug selbst gemacht habe, als ich noch bei meinen Eltern wohnte und diese nicht mehr ganz fit waren?<br />
<br />
Und warum beschwere ich mich überhaupt? Weil ich das Gefühl habe, dass mein Mann einfach wunderbar abschalten kann, wenn er meint Feierabend zu haben. Und ich tue das nicht. Mein Kopf rattert weiter bis ich irgendwann erschöpft einschlafe. Ich versuche alles unter einen Hut zu bekommen. Versuche <a href="http://kindundkarriere.blogspot.de/2013/04/ubersicht-wie-organisiere-ich-mein-leben.html" target="_blank">allem gerecht zu werden</a>. Und ab jetzt versuche ich, auch einfach mal abzuschalten. Und das kommt dabei heraus: Weder meine Schwiegermutter, noch mein Schwiegervater haben dieses Jahr ein Geburtstagsgeschenk von uns bekommen. Obwohl sie uns massiv helfen und wirklich eines verdient hätten. Aber: Wie blöd käme ich mir eigentlich vor, wenn mein Mann mich im Abstand von einem Monat, einer Woche und dann nochmal einen Tag vorher daran erinnern würde, dass meine Mutter Geburstag hat, und ob ich ihr nicht ein Geschenk kaufen will? Und am Tag selbst fragt: Sag mal, wollen wir nicht mal deine Mutter anrufen und ihr gratulieren? <br />
Nun, ich habe zwar meinen Mann regelmäßig daran erinnert, dass die Geburtstag bald anstehen. Und bei meiner Schwägerin bin ich sogar soweit gegangen, ihm einen Amazonlink zu schicken, bei dem er nur noch auf Bestellen klicken musste (das hat dann auch geklappt). Aber mehr nicht. Und so ist auch nichts dabei herausgekommen. Bis auf die Anrufe (die auch wieder ich initiiert habe).<br />
Im Scherz meinte mein Mann zu mir: "Naja, du hast halt zwei kleine Kinder". Manchmal hat er da recht. Wenn ich es recht bedenke, bediene ich genau die alten Klischees, in die ich nie hineinlaufen wollte, und die mich unglaublich viel Kraft kosten. Wie entkomme ich diesen Stereotypen?<br />
Wie sieht es bei euch aus?Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-87671942651113493622013-05-09T11:49:00.001+02:002013-05-09T11:49:45.405+02:00Durchschlafen lernenNachdem es mit dem eigenen Bett jetzt so halbwegs geklappt hat, möchte ich meiner kleinen Tochter, die ja jetzt immer hin schon 16 Monate alt ist, beibringen, nicht mehr 3-4 Mal nachts gestillt werden zu wollen. Ein sicherlich gewichtiger Grund dafür ist nicht nur, dass ich es vermisse, durchzuschlafen, sondern auch, dass ich schon wieder krank bin. Diesmal hat es aber nur mich getroffen, was mir deutlich macht, dass es mit meiner Kraft gerade nicht zum besten stehen kann. Zumal es mich wieder im Doppelpack trifft. Erst ein paar Tage Durchfall und hohes Fieber, dann folgen gleich nahtlos Schnupfen, Halsweh und jetzt ein dicker Husten.<br />
Und so sieht das Unterfangen bisher aus: Die Kleine wird von mir in ihrem eigenen Bettchen in den Schlaf gestillt, um etwa 19 Uhr (vielleicht auch etwas später). Wie immer wacht die Kleine dann gewohnheitsmäßig etwa um 21 Uhr auf und will noch eine Runde trinken. Nur, dass sie diesmal nichts bekommt. Wohlweislich habe ich ein Fläschchen bereit gestellt - aber um es kurz zu machen: Es hilft nichts. Das Fläschchen wird weggeschubst, und das Brüllen beginnt. Ich hebe die Kleine zu mir ins Bett und versuche sie zu beruhigen. Aber da gibt es nichts zu beruhigen. Es kommt mir vor wie Stunden, dass die Kleine schreit. Empört. Protestierend. Auf ihrem vermeintlichem Recht beharrend. Tatsächlich dauert das ganze etwa eine halbe Stunde - und wer jemals einem brüllendem Kind nahe war, weiß, wie sich die Minuten ziehen können.<br />
Irgendwann schläft die Kleine doch erschöpft ein, begleitet von herzerweichenden Schluchzern. Ich muss zugeben: Wenn ich nicht selbst so absolut ausgelaugt wäre und ich mit Husten und Gliederschmerzen danieder läge, hätte ich gleich wieder aufgegeben. Aber so flüstere ich meiner Tochter zu, dass ich einfach nicht mehr kann, und dass ich verstehe, dass das jetzt sehr schwer für sie ist. Selige Ruhe folgt bis etwa um 1:30 - was schon ein Erfolg ist, da nach dem Stillen um 21 Uhr oft noch eines um Mitternacht folgt. Da ich meine Milchregulation nicht ganz so abrupt abbremsen möchte, stille ich die Kleine und es folgt nochmals seliger Schlaf bis um 6 Uhr - was im Grunde schon das morgendliche Stillen ist und von daher von mir nicht mehr zu Nacht gezählt wird. Also: Nur einmal nachts gestillt! Ich glaube, das hatten wir überhaupt noch nicht, seit die Kleine auf der Welt ist. Ich bin begeistert. Die Kleine ist fit wie ein Turnschuh - wahrscheinlich tut es auch ihr gut, mal etwas mehr zu schlafen und weniger zu trinken in der Nacht.<br />
In der Nacht zwei fällt das Aufwachen um 21 Uhr gleich aus, aber dafür setzt der Protest um Mitternacht ein. Wieder elendes Wüten, das mir wie Stunden vorkommt. Die Kleine schluchzt und brüllt, windet sich und schubst wieder die vermaledeite Flasche weg. Weg, weg, weg! Ich will an deine Brust! Irgendwann (nach einer dreiviertel Stunde, meine ich), schläft die Kleine doch wieder ein. Um sich diesmal erst um kurz für fünf wieder zu melden. Und stille sie und dafür lässt die Kleine freiwillig das Stillen beim Aufstehen entfallen. Juhu! Ich verspüre Hoffnung - und habe dennoch ein wenig Angst vor der nächsten Nacht. Ich werde berichten, wie es weitergeht. Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-33620315096024001072013-04-25T12:54:00.000+02:002013-04-25T12:54:28.376+02:00Übersicht: Wie organisiere ich mein Leben?Auch wenn es mit der Projektleitung letzten Endes doch nicht so geklappt hat, wie erhofft (das Projekt ist leider eingegangen noch bevor es begonnen hat - hatte keinerlei Einfluss darauf, eine Entscheidung von oben), stelle ich mir die Frage, wie ich eigentlich mein Leben organisieren soll. In einigen ruhigen Minuten zu Hause (während die Kleine die Terasse erkundet - wie süß sie auf ihren beiden Beinchen trippelt!) versuche ich die Lage zu sichten und entdecke die verschiedenen Baustellen.<br />
<b><br /></b>
<b>Familie und Freunde</b><br />
Ziel: Zeit verbringen mit denen, die ich liebe, Freundschaften pflegen, ein ausgewogenes Geben und Nehmen<br />
<br />
<b>Beruf </b><br />
Ziel: Erfolgreich sein, Voran kommen, genaues Ziel noch unbekannt<b><br /></b><br />
<br />
<b>Gesundheit / Ausgleich</b><br />
Ziel: (langfristig) körperlich, geistig, seelisch gesund sein und bleiben<b> </b><br />
<b> </b><br />
<b>Finanzen</b><br />
Ziel: Immer genug zum Leben haben<br />
<br />
<b>Haus und Haushalt</b><br />
Ziel: sich zu Hause wohl fühlen können und ab und zu Besuch bekommen können, ohne dass man vor Scham im Boden versinkt.<br />
<br />
In allen Bereichen ist die entscheidende Ressource Zeit, in einigen auch Geld (das betrifft v.a. den letzten Punkt wenn es um das Auslagern unbeliebter Tätigkeiten geht). Und über allem steht die Frage: Wie organisiere ich mich, so dass ich allen Punkten gerecht werde? Welche Mittel, Wege, Hilfen gibt es? Wo kann ich Abstriche machen und wo gibt es keine Kompromisse?<br />
Erst kürzlich habe ich einen Artikel über Arbeitsbelastung und Zeiteinteilung gelesen. Im Grunde gibt es das "Ich habe keine Zeit" nicht. Es gibt nur das "Das hat für mich keine hohe Priorität".<br />
Meine Prioritäten? Wenn ich nicht gesund bleibe, bringt mir alles andere nichts, insbesondere belaste ich dadurch nicht nur mich selbst, sondern auch meine Lieben. In der Realität kommt jedoch der Punkt Gesundheit / Ausgleich bei mir gerade wahnsinnig kurz. Hier besteht Handlungsbedarf. Weiterhin möchte ich Zeit mit meiner Tochter und meinem Mann verbringen. Aber: Was heißt das genau? Ab wieviel Stunden hilft auch das Argument der "Quality Time" nichts mehr? Nun - ich denke hier bin ich noch nicht in Bedrängnis, zumindest wenn es um die Zeit mit meiner Tochter geht. Was die Zeit-als-Paar angeht, sieht es schon viel kritischer aus, hat sich jedoch immerhin etwas gelockert, seit die Kleine in die KiTa geht.<br />
Und: Im Beruf? Was mir hier noch fehlt ist eine Strategie oder ein Plan. Was muss ich machen, um erfolgreich zu sein? Es ist eine Binsenweisheit, dass es nur notwendig, aber keineswegs hinreichend ist, "seine Arbeit gut zu machen" um voran zu kommen. Hier gibt es definitiv auch noch Handlungsbedarf.<br />
Bleiben Finanzen und Haushalt. Ersteres: Gut, wir knabbern nicht am Hungertuch. Aber große Sprünge machen wir auch nicht. Und obwohl wir beide unseren Anteil an der Haushaltskasse aufgestockt haben, versickert das Geld in irgendwelche Kanäle. Zwar führen wir eigentlich ein Haushaltsbuch, aber das wurde aus Zeitmangel, will sagen niedriger Priorität, schon seit vielen Monaten nicht mehr aktualisiert. Also auch hier: Mal wieder was machen! <br />
Und der Haushalt: Hier immerhin kein ganz akuter Brandherd, der Haushaltshilfe sei Dank. Dennoch gäbe es auch hier einiges zu tun - aber das steht wirklich recht weit auf meiner Liste.<br />
<br />
Zu tun an diesem Wochenende: Beantworte (vorerst) die Frage: Wie jongliere ich mit den fünf oben genannten Bällen?<br />
<br />
Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-84326863690010789772013-04-05T21:27:00.002+02:002013-04-05T21:27:41.621+02:00Das eigene BettInzwischen ist das Baby eigentlich gar kein Baby mir und schon 15 Monate alt. Und ja, ich hatte es ja schon oft erwähnt: Es wird immer noch gestillt und schlief bis vor kurzem noch mit in meinem Bett. Vor einem halben Jahr schrieb ich noch: Das macht mir nichts aus. Aber damit ist inzwischen Schluss. Das Baby ist wie gesagt jetzt ein Kleinkind und wirklich, wirklich groß. Und hat sich wunderbar daran gewöhnt, nachts ein wenig zu quaken und dann gleich die warme, weiche und süß schmeckende Brust gereicht zu bekommen.<br />
Ich sehe ein, dass es so nicht weitergeht. Ich schlafe enorm unbequem und immer nur stückweise. Das kann auf Dauer nicht gesund sein. Aber: Jede Veränderung kostet Kraft und Kraft ist gerade Mangelware. Aber: Die Osterferien nahen. Da ich aus diesem Anlass eine Woche Urlaub habe (die KiTa ist zu, eine Wahl hatte ich also nicht wirklich - Göttergatte übernimmt aus gleichem Grund die Pfingstferien) rufe ich das Projekt "Schlafen im eigenen Bett" ins Leben und wähle die Osterferien als geeigneten Zeitpunkt.<br />
Das Kinderbett (ein schönes Gitterbett) steht ungenutzt im elterlichen Schlafzimmer. Gleich ins eigene Zimmer verbannen möchte ich die Kleine nicht. Am Donnerstag abend lege ich die Kleine nach dem Stillen schlafend in ihr Bett. Sie wacht nicht mal auf. Viermal wacht sie im Laufe der Nacht auf, ich hole sie geduldig jedes Mal aus dem Bett heraus, wenn sie ruft, stille sie und lege sie wieder ins Bett. Muss ich erwähnen, dass mein Kind ganz schön schwer ist, vor allem, wenn man selbst im Halbschlaf ist, während man sie in ihr Bett hieft?<br />
Aber: Sie schläft jedes Mal ohne Protest wieder ein und am nächsten Morgen jubele ich: Mein Bett für mich - ich wusste gar nicht mehr, wie viel Platz man in seinem eigenen Bett haben kann, wenn man es für sich alleine hat. Ab jetzt geht es aufwärts! Haha.<br />
In der nächsten Nacht wacht das Kind auf, als ich es nach dem Stillen ins eigene Bett legen will. Es wird gequakt. Ich stille nochmal. Diesmal gelingt es. Nach einer Stunde wird wieder gequakt. Ich stille wieder, aber wieder gelingt das ins Bett bringen nicht. Ab jetzt werden meine Erinnerungen ein wenig durcheinander, aber ich meine, dass das Kind mindestens siebenmal aufwacht und sich nicht beruhigen lässt. Am nächsten Morgen fühle ich mich wie gerädert.<br />
Der nächste Abend. Das Kind schreit und brüllt in seinem Bettchen und patscht gegen die Stäbe. In meiner Verzweiflung steige ich zu ihm ins Bett (das zum Glück nicht zusammenbricht) und will es trösten. Ich werde gehauen und angebrüllt. Ich mag nicht mehr stillen, fühle mich im wahrsten Sinne des Wortes ausgelaugt. Die Nacht ist eine einzige Tortur, ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll und gegen Morgen greift mein Mann ein und holt die Kleine in unser Bett.<br />
Am Samstag bin ich nach zwei miesen Nächten schlecht gelaunt und sauer. Auf das Kind. Aber natürlich auch auf mich. Ich denke an das: Du bekommst das Kind nie wieder aus deinem Bett. Aber trotzdem denke ich: Vorher war ich einfach noch nicht so weit. Erst jetzt habe ich das Gefühl, dass mein Kind mich im Grunde nachts nicht mehr braucht, sondern einfach seine Bequemlichkeit mag. Vorher war es ein Baby. Jetzt ist es ein Kleinkind. Meine Gefühle sagen mir (hört, hört, wenn das so manche Bekannte und Freundin hören würde!), dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist. Vielleicht ein Monat eher, aber nicht viel mehr. Ich erkläre meinem Mann, dass ich eine Auszeit brauche und fahre alleine in die nächste größere Stadt und gönne mir etwas. Das tut gut. Nicht so sehr das Kaufen, sondern das mal nur für sich etwas tun, das über eine Stunde in der Badewanne liegen hinausgeht. Das Baby ist fit und gut drauf. Immerhin. <br />
Am selben Tag noch greift mein Mann (was hab ich mit ihm für ein Glück) zu einem weiteren Mittel: Er baut das Kinderbett um, so dass es wie ein Beistellbett an meinem steht, und kein Gitter mehr stört. Wir versuchen es nochmal. Das Kind lässt sich stillen und schläft ein. Es kommt nur zweimal in dieser Nacht - pure Erschöpfung? Aber auch die nächsten Nächte sind besser. Zwar wacht die Kleine immer wieder mal auf und quakt. Aber es lässt sich wieder in den Schlaf stillen. Ein paar Mal schläft es sogar nur mit Hand auflegen wieder ein.<br />
Somit bleibt jetzt noch Schritt zwei: Das nächtliche Stillen eindämmen. Leichter gesagt als getan. Eine Strategie habe ich noch nicht. Mal sehen, wie sich das Ganze weiterentwickelt. Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-32426182392919103702013-03-24T08:03:00.000+01:002013-03-24T08:03:40.904+01:00Wohin will ich? Nachdem jetzt endlich mal ein paar Tage gekommen sind, an denen wir alle drei gleichzeitig gesund sind, nimmt mein Energielevel schlagartig wieder zu.<br />
Ich besuche eine Veranstaltung, auf der ich mit einigen anderen beruftätigen Frauen rede und frage mich unwillkürlich: "Wohin will ich?". Immerhin hatte ich diesen Blog ja mal ganz großspurig mit "Kind und Karriere" betitelt. Nun ist "Karriere" ja so ein Ding. Wann macht man Karriere? Und wann macht man einfach nur seinen Job? Reicht einmal befördert werden aus vor der Rente, oder muss man schon in einen Aufsichtsrat kommen?<br />
In letzter Zeit beschlich mich oft das Gefühl: Im Grunde geht es hier um "Kind und Berufstätigkeit". Gerade wieder in Vollzeit eingestiegen, KiTaeingewöhnung erfolgreich hinter uns gebracht und dann erstmal ständige Krankheit... wie soll man da an noch mehr Veränderungen denken? Und so erklärte ich meiner Chefin ganz verschämt, dass es für eine Projektleitung für mich wohl noch zu früh sei.<br />
Nun aber besagte Veranstaltung. Und ich sage ganz ehrlich: Früher hielt ich das Gerede von "Vorbildern und Rollenbildern" die man benötige für Unsinn. Immerhin bin ich dort, wo ich bin, als Frau in der Minderheit oder sogar manchmal alleine gewesen und nie habe ich jemanden gebraucht, den ich mir als Vorbild genommen hätte. Aber als ich mit all den anderen Frauen rede und erfahre, wie sehr sie meine Erfahrungen teilen, gibt mir das einen ungeheuren Energieschub. Ich sehe mir die älteren erfolgreichen Frauen an und denke "Da willst du auch mal hin".<br />
Und warum auch nicht? Ich weiß, dass ich es kann. Ich müsste mir nur einen Stoß geben und es anpacken, statt auf mein Kind zu zeigen und zu sagen: Aber, aber, aber. Was ist wenn und was soll ich machen wenn und wie soll das überhaupt funktionieren.<br />
Und so sage ich meiner Chefin, die mir gerade erzählt, dass sie einfach niemanden findet, der das Projekt gerade übernehmen kann, dass ich es mir überlegt habe, und ich die Projektleitung übernehmen möchte. Hat sie mir da nicht ohnehin mit dem Zaunpfahl gewunken? Vielleicht. Habe ich mir das wirklich gründlich überlegt. Nein, das war gelogen. Manchmal ist es aber ohnehin besser, einfach zu machen statt zu gründlich zu überlegen. Ein älterer Kollege, dem ich von "meinem Anfall von Größenwahnsinn" erzähle, bleibt gelassen. Man muss die Gelegenheit packen, wenn sie kommt, meint er. Nun, das habe ich jetzt getan. <br />
Wir werden sehen, ob jetzt etwas daraus wird (Details wollen wir in dieser Woche besprechen). Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-80899971296239677302013-03-17T13:32:00.001+01:002013-03-17T13:32:54.026+01:00Gold, was glänztIch hatte hier ja schon ausführlich beschrieben, wie ich mit meiner alten Firma nicht zufrieden war, da es dort nicht die Möglichkeit zur Telearbeit / Homeoffice gab, wie ich mich auf die Suche nach einem familienfreundlichen Unternehmen machte und wie ich bei einem anderen Unternehmen gelandet bin.<br />
Alles in allem bin ich sehr zufrieden. Und doch erfahre ich - zum Glück aus zweiter Hand - dass auch hier nicht alles Gold ist, was glänzt. Denn: Eine meiner Kolleginnen ist schwanger. Herzlichen Glückwunsch! Und - ja, sie ist wirklich "krass drauf" - meinem Empfinden nach. Will nach 8 Wochen Mutterschutz wieder in Vollzeit einsteigen. Uff. Ich denke daran, wie ich es hasste, mir Kommentare anzuhören, als ich meine Wiedereinstiegspläne schmiedete (und nach 3 Monaten die Rückkehr in die 20-Stunden Woche durchzog und nach einem Jahr wieder in Vollzeit arbeite). Und ich verkneife mir ein "So früh schon!" denn das wird die Gute noch oft genug hören. Anders als wir es gemacht haben (KiTa nach einem Jahr) möchte meine Kollegin ihr Kind nach 8 Wochen einer Tagesmutter anvertrauen - auch ihr Mann wird weiter in Vollzeit arbeiten. Wow. Ja, jeder soll selbst entscheiden und so. Aber mir wäre das wirklich zu viel. Ich finde es gut, dass mein Mann und ich uns das erste Jahr geteilt haben und unsere Kleine gar nicht in Fremdbetreuung war. Nicht mal bei einem Babysitter für einen Abend. Ich bin auch sehr zufrieden damit, dass unser Baby jetzt nach einem Jahr in der KiTa ist - Vollzeit zu arbeiten mit einem Halbtagesbetreuungsplatz ist zwar organisatorisch ziemlich anstrengend. Aber andererseits bin ich auch sehr froh, auf diese Weise viel Zeit mit meinem Kind zu verbringen - tatsächlich habe ich in diesem Jahr mein Zeitkonto auf plus minus Null gehalten und nicht Überstunden angehäuft, wie es einem schnell passiert, wenn einen nichts externes dazu zwingt, heim zu fahren.<br />
Nunja, aber wie gesagt: Ich verkneife mir jeden Kommentar und lausche dafür ihren Erfahrungen. Die sind tatsächlich nicht sonderlich rosig. So ist sie zu der Stelle, die in der Firma Beratung in Punkto Betreuung und Co gibt. Ihr wurde dort versichert, dass das Gespräch absolut vertraulich sei, und es ganz an ihr liege, wann sie ihre Schwangerschaft ihrem Vorgesetzten mitteile. Da würde man gar nichts weitersagen. Tja. Nur wenige Tage später wurde sie von ihrem Abteilungsleiter mit einem verschmitzten "herzlichen Glückwunsch" begrüßt - und der hat sein Wissen nicht von ihrem Vorgesetzten, der eingeweiht ist, sondern über zwei Ecken von besagter Stelle. Soviel zum Thema Vertrauen - das ist mir bei dieser Geschichte nämlich mal ganz schnell abhanden gekommen. Noch schöner folgendes: Zufällig hat sie gesehen, dass auf ihrem Konto 5 Urlaubstage fehlen. Verwundert rief sie in der zuständigen Stelle an, wo denn die Urlaubstage hin seien? Hachja, die habe man ihr gestrichen, weil sie ja dann für den Rest des Jahres in Elternzeit sei. Elternzeit? Sie habe doch gar keine Elternzeit beantragt und wolle nach dem Mutterschutz wieder kommen. Achja? Nun, da aber die meisten Mütter in Elternzeit gingen, ziehe man in so einem Fall die Urlaubstage standardmäßig ab. Da fällt mir aber nur die Kinnlade herunter. Was bitte, ist dass denn für ein Standardvorgehen, in einem Unternehmen, in dem angeblich Wert auf Gleichberechtigung gelegt wird? Hat man schon mal davon gehört, dass einem Mann, der verkündet, seine Frau sei schwanger, einfach mal Urlaubstage gestrichen werden, weil er ja dann sowieso in Elternzeit geht?<br />
Zudem wird nun massiv auf ihre Arbeitszeit geschaut. Wehe, sie arbeitet zu lange. Wenn man Vollzeit arbeitet, heißt das aber im Grunde nichts anderes als: Flexibilität ade. Wo wäre das Problem, an einem Tag, an dem man sich gut fühlt, Überstunden zu machen, um diese abzugleiten, wenn man sich nicht gut fühlt? Nichts da. Wie ich damals auch schon festgestellt habe: Einer Frau, die schwanger ist, wird jegliche Selbstverantwortung abgesprochen. Als habe sich eine schwangere Frau in ein Wesen verwandelt, das so unmündig ist wie der Fetus in ihrem Leib. Und natürlich nur, weil man das Beste für die Frau will.<br />
Immerhin. Hier habe ich viel gelernt - und meine Kollegin auch. Falls sie noch einmal schwanger werden sollte, wird sie niemandem von ihrer Schwangerschaft erzählen, schwört sie. Da will man seinem Vorgesetzten entgegenkommen für die Planbarkeit, und dann sowas. Ich muss ihr zustimmen. Sollte ich nochmal schwanger werden, dann halte ich die Klappe. Denn wie sollte ich ohne Überstunden überhaupt noch Vollzeit arbeiten, wo mein Mann und ich uns doch mit langen und kurzen Tagen abwechseln müssen, wegen der Halbtagsbetreuung? Das Modell würde zusammenbrechen, wenn ich nicht an einigen Tagen massiv Überstunden machen würde, um sie an den kurzen Tagen abzugleiten. <br />
Wird meine Tochter irgendwann ähnliches erleben? Oder wird sie, wenn ich ihr diese Geschichte erzähle, nur herzlich lachen über die komischen alten Zeiten?Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-64005164764691681162013-03-10T15:10:00.000+01:002013-03-10T15:10:55.800+01:00Krank und kränkerHach, hätte ich mich nicht im letzten Post zurückhalten können und mich weniger lobend über die Gesundheit meiner Tochter äußern? Denn natürlich hat das Klopfen aufs Holz nichts gebracht.<br />
Eine kleine Chronologie.<br />
Papa: Erkältung, Mama: Erkältung, zwischendrin Baby: leichtes Fieber.<br />
Dann: Mama Grippe, und wer dieses Jahr teilgehabt hat, weiß, dass die dieses Jahr überhaupt nicht schön ausfällt. Eine gute Woche Mama platt, hoffend, dass die beiden Lieben verschont bleiben. Nichts da. Zeitgleich: Papa und Baby Grippe. Mama am Rudern, selbst noch auskurieren, Wadenwickel machen, Tee reichen. Baby scheinbar nach einigen Tagen wieder fit - holt sich in der KiTa irgendwas, das sie die ganze Nacht spucken lässt. Hat schon mal jemand erwähnt, dass es nicht schön ist, fast auskuriert in der Nacht mehrmals mit Babykotze bedeckt zu werden. Denn natürlich ist der Kleinen hundeelend, ich kann sie in ihrer Not doch nicht einfach NICHT auf den Arm nehmen - und das Baby zielt treffsicher am vorsorglich über mir ausgebreitete Handtuch vorbei. Am nächsten Tag: Baby noch k.o. und Mama mit üblen Bauchschmerzen. Papa am Genesen. Irgendwann glauben wir halbwegs wieder gesund zu sein (auch das Baby ist einen ganzen Tag zu Hause gutgelaunt herumgetollt), als ein Anruf aus der KiTa kommt und Papa ein erschöpftes, hustendes Baby abholt. Wir schimpfen uns Rabeneltern (auch wenn wir nach bestem Gewissen gehandelt haben und sicher waren, dass jetzt alles gut wird), aber es bleibt ohnehin nicht viel Zeit für Reue. 5 Tage nach dem Spucken des Babys verbringe ich die Nacht über der Toilettenschüssel, bis nur noch Gallensaft und Wasser rauskommt. Rasende Kopfschmerzen. Beim Papa ist inzwischen ein böser Husten ausgebrochen und das Baby will gestillt werden. Am nächsten Tag liege ich mit über 40° Fieber, aber immerhin nicht mehr brechend den ganzen Tag im Bett, Papa bespaßt hustend das Baby, das sich zu Hause endlich wieder ganz auskurieren soll, und von uns dreien auf jeden Fall noch den fittesten Eindruck macht. Einen Tag später kann ich wieder laufen, während den Papa Durchfall vermischt mit einem bösen Husten quält. <br />
So. Heute ist Sonntag. Ein Monat ist vergangen, an wir an keinem einzigen Tag alle drei gleichzeitig gesund waren. Im Nachhinein waren wir auch immer viel zu schnell auf der Arbeit, zwar nicht mehr ansteckend aber eben auch noch nicht wieder erholt. Und wie geht es morgen weiter? Das Baby ist immerhin seit 3 Tagen fieberfrei und düst durch die Wohnung, dass wir kaum hinterherschauen können. KiTa ja? Und wie sieht es mit Arbeit aus? Erstens habe ich morgen eh nur einen "kurzen" Tag (aber ratet mal was anstrengender ist: machmittags weiterarbeiten oder nachmittags beim Baby sein) und zweitens einen wichtigen Termin, den ich dank Krankheit letzte Woche schon einmal verschoben habe. Meinem Göttergatten würde ich gerne Daheimbleiben verordnen, da sein Husten erst seit heute leicht nachgelassen hat. Immerhin scheint ein kleiner Hoffnungsschimmer am Firmament, denn Dienstags will endlich Schwiegermama zur Verstärkung anrücken - die andere Oma hat sich mit Hinweis auf mögliche eigene Ansteckungsgefahr vornehm zurückgehalten. Ist ja auch ein gutes Stück Fahrt jedes Mal.<br />
Wie handhabt ihr das? Wann merkt man, wann man wieder fit ist? V.a. wenn man sich in der Wahl des Hausarztes vergriffen hat (wir wohnen ja noch nicht lange hier) und ein unerfahrenen Jungspund erwischt hat, der einen fragt, wie lange man den krank geschrieben werden möchte (natürlich so kurz wie es nur geht, denken wir), anstatt einem zu sagen, wie lange man gefälligst das Bett hüten soll?<br />
Wird es irgendwann Frühling? Schaffen wir es in diesem Jahr noch mal eine Woche zu verbringen, in der wir alle drei gleichzeitig gesund sind?Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-8870023167719149022013-02-21T20:17:00.000+01:002013-02-21T20:17:04.293+01:00Als Mama krank seinHachja, es ist ja nicht das erste Mal, dass ich als Mama krank bin. Oder war, denn inzwischen ist das Fieber weg, der Körper schmerzt nicht mehr, auch der Kopf ist wieder etwas klarer, nur ein veritabler Husten und Schnupfen sind mir noch verblieben.<br />
Und was habe ich im Vorfeld für Warnungen von anderen Eltern bekommen: Pass bloß auf! Wenn das Kind erstmal in der Krippe ist, schleppt es dir die fiesesten Viren an. Von wegen! Zwar bin ich tatsächlich schon das zweite Mal in diesem kurzen Jahr krank, aber einmal brachte mein Göttergatte mir eine schöne Erkältung von einem seiner Kollegen mit. Und kaum halbwegs wieder auf den Beinen, meinte einer meiner Arbeitskollegen, er müsse die Abteilung doch noch an einem besonders schönen Virus teilhaben lassen.<br />
Und das Baby? Lässt sich nicht beirren. Hatte zwar 1,5 Tage leichtes Fieber bei der ersten Erkältung, macht aber *klopffesteaufHolz* zumindest jetzt keine Anstalten, sich auch noch die Grippeviren einzufangen. Ist das die immer noch fließende Muttermilch? Die Gene? Glück? Wer weiß. Lieber nicht hinterfragen, was doch so halbwegs angenehm ist. Denn mit Gliederschmerzen von eine quicklebendigen Einjährigen mit Spielbechern beworfen zu werden und auf der Couch liegend als Ablagefläche für die Stofftiere dienen zu müssen ist natürlich nicht halb so schlimm, wie mit eben den gleichen Symptomen ein krankes Kind pflegen zu müssen. Und zwar wiegt das gerade langsam Laufen lernende Kind gefühlt eine Tonne, wenn es auf den Wickeltisch gehoben werden muss, aber immerhin tobt es sich vormittags schon mal in der KiTa aus - wo es inzwischen jeden Tag ohne auch nur das kleinste bisschen zu weinen sich hinbringen lässt.<br />
Und dass das kleine Wesen immer noch nicht ans Durchschlafen denkt, ist zwar mit guten 39°C Fieber nicht besonders nett, aber unter gleichen Umständen auch noch Wadenwickel machen zu müssen ein sehr unschöner Gedanke. <br />
Hoffentlich hab ich jetzt nichts herbeigeschrieben...Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-26132301877934443582013-02-05T21:33:00.001+01:002013-02-05T21:33:41.845+01:00Haushaltshilfe - auf ein NeuesInzwischen ist es wieder soweit - mein Mann und ich arbeiten beide wieder in Vollzeit - unsere Kleine ist ein Jahr alt und fühlt sich in der Krippe auf ihrem Halbtagespatz wohl. <br />
Viel zu lange hatte ich es schleifen lassen, aber jetzt ist es wirklich an der Zeit, eine Haushaltshilfe zu suchen. Ich studiere die Zeitungen, die es bei uns zu lesen gibt und inseriere in einer Zeitung, in der ich ganz ähnliche Anzeigen finde - "Zuverlässige Putzfrau..." und so weiter.<br />
Das Ergebnis ist ernüchternd. Natürlich ist es schön, dass es in unserer Stadt offensichtlich nur sehr wenige Frauen nötig haben, putzen zu gehen. Denn, ja, es ist ein anstrengender Beruf und macht sicher nicht so viel Spaß wie mein eigener. Aber ein kleines bisschen mehr Rückmeldung wäre schön gewesen. Bei einigen Anruferinnen stoße ich auch ganz klar an die Grenzen meiner Kommunikationsfähigkeiten. Es klingelt und ich melde mich. "Du - Putzfrau suchen?" schreit mir jemand entgegen. Jedenfalls interpretiere ich die Laute so. "Ja!" rufe ich zurück. "Drei Stunden die Woche!". Es folgt ein Schwall von Lauten, die ich nur sehr entfernt als gebrochenes Deutsch interpretieren kann. Schließlich kommen wir an den Punkt, WO das Ganze den sein soll. Stand in der Anzeige, aber egal. Als ich der Dame klar mache, wo genau der Ort liegt, flaut das Interesse schlagartig ab. Irgendwie erleichtert lege ich auf.<br />
Angesichts dieses Anrufes wundert es mich nicht, dass einige Anruferinnen in meiner Abwesenheit nicht auf den Anrufbeantworter sprechen wollen. Gut, wer diese Hürde nicht nimmt... Schließlich mache ich dann doch endlich (!) mit einer Dame einen Termin aus. Diesen darf sie sich aussuchen, am Wochenende, da bin ich ja zu Hause. Eine Viertelstunde vor dem vereinbarten Termin kommt eine SMS. Sie habe Besuch, ob sie auch 3 Stunden später kommen dürfe. Ich schreibe zurück, dass das ok sei, sie schreibt nochmals "ok". 4 Stunden später ist immer noch niemand gekommen. Ist es denn die Möglichkeit? <br />
Am nächsten Tag fällt mir noch ein örtliches Anzeigenblatt in die Hände. Ich rufe aus lauter Verzweiflung bei einer Anzeige an, die ebenfalls eine Putzhilfe suchen. Ob man sich zusammentuen könne, bei der Suche. Aber diese Familie ist schon fündig geworden und ist überrascht über meine Schwierigkeiten. Aha. Anscheinend habe ich doch die falsche Zeitung gewählt. Ich setze eine neue Anzeige auf. Endlich mehrere halbwegs vernünftige Anrufe - und ja, tatsächlich auch von deutschen Muttersprachlern. Genauer gesagt zwei. Eine kann nur am Wochenende und abends - also genau dann, wenn wir zu Hause ausruhen möchten. Die andere will nur schwarz arbeiten, da sie sonst zu viel verdient. Aber - es ruft auch Frau B. an. Keine deutsche Muttersprachlerin, aber ich kann sie gut verstehen. Sie kommt pünktlich zum vereinbarten Treffen. Kaum habe ich sie gesehen, weiß ich: Die ist es. Wir werden uns schnell über Preis und Uhrzeit einig, am selben Abend lade ich mir bei der Minijobzentrale das entsprechende Formular und den Musterarbeitsvertrag herunter (ja, Urlaubsanspruch, Fortzahlung im Krankheitsfall, ordentlicher Stundenlohn, so wie ich selbst behandelt werden möchte) und fange an mich zu entspannen. Zu Recht. Heute war Frau B. das erste Mal hier und ich könnte jubeln: Endlich nicht mehr abends nach 11 Stunden außer Haus noch putzen müssen. Und auch nach nur 4 Stunden außer Haus nicht mehr putzen müssen, sondern nur ab und zu was aufräumen. Wie herrlich! <br />
<br />
Und: Was ich jetzt unterschlagen habe: Ja, es hat auch ein Mann angerufen. Nein, ich habe ihm keine Chance gegeben. Ja, ich habe ihn wegen seines Geschlechts diskriminiert. Nicht, weil ich glaube, dass Männer nicht putzen können. Im Gegenteil! Aber ich möchte in meiner Privatsphäre lieber eine Frau lassen. Ist das Messen mit zweierlei Maß? Vielleicht. Sind ja aber auch zwei verschiedene Dinge. Oder?Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-59651763463446657552013-01-28T10:07:00.002+01:002013-01-28T10:07:52.580+01:00KiTa EingewöhnungIrgendwann sind auch die schönsten Weihnachtsferien vorbei und nun geht der Ernst des Lebens los... die KiTa-Eingewöhnung. Unsere Kleine ist nun etwa ein Jahr alt und will jeden Tag mehr entdecken. Wie wird ihr die KiTa gefallen?<br />
Unsere KiTa veranschlagt für die Eingewöhnung 4 Wochen, in der eine ganz langsame Steigerung der Anwesenheit jeden Tag vorgesehen ist. Die erste Eingewöhnungswoche hatte ich noch frei genommen - wollte selbst dabei sein und beurteilen, wie das Ganze von statten geht.<br />
Die ersten drei Tage durfte ich die ganze Zeit dabei sein.<br />
Tag 1: Mein süßes Baby betrachtet neugierig die neue Umgebung, weicht aber nahezu nicht von meiner Seite. Sicher ist sicher! Lieber mal immer eine Hand an der Mama lassen, aber durchaus interessiert das Spielzeug untersuchen, das gereicht wird. Gegen Ende der ersten Stunde krabbelt die Kleine sogar einen Meter weg von mir.<br />
Tag 2: Schon nach etwa 20 Minuten löst sich die Kleine, krabbelt aber nie zu weit fort. Aber es wird schon Kontakt mit der supernetten Erzieherin aufgenommen. Mein Baby reicht ihr Bälle, die dann die überdimensionierte Kugelbahn hinunterrollen. Spannend!<br />
Tag 3: Die Kleine kennt sich jetzt schon richtig aus und lässt sich sogar nach einigen Erkundungen protestlos von der Erzieherin an einen anderen Tisch tragen und untersucht die dortigen Becher. Woah! Erst nach etwa 10 Minuten kommt sie wieder zurück zur mir.<br />
Tag 4: Nachdem wir eine Weile dort sind, und das Frühstück mitgemacht haben, verabschiede ich mich von meiner Kleinen und gehe für eine halbe Stunde raus. Kein Geschrei. Als ich wieder hereinkomme ist meine Süße so vertieft im Spielen und Untersuchen diverser Becher, dass sie mich erst gar nicht bemerkt. Ich setze mich auf den Boden und warte eine Weile. Erst als die Erzieherin mit mir spricht wird die Aufmerksamkeit meiner Kleinen auf mich gelenkt und sie kommt strahlend auf mich zugekrabbelt. Ich glühe vor Stolz und Erleichterung.<br />
Tag 5: Die Kleine schafft es heute alleine bis zum Morgenkreis und ist völlig entspannt.<br />
Wow! Die erste Woche war vorbildlich! Die Erzieherin und ich sind begeistert.<br />
<br />
Es folgt Woche 2. Mein Urlaub ist zu Ende und mein Mann übernimmt die Eingewöhnung. Jeden Tag steigert sich das Ganze - aber so langsam versteht unsere Kleine, dass das Weggehen von Mama oder Papa nicht nur ab und zu mal ist. Inzwischen versteht sie ja auch so viel! "Verabschieden" und "Tschüss" löst nun Gejammer aus. Aber immerhin: Sie lässt sich so gut wie immer gleich wieder Trösten. Sicherlich ist aber ein wesentlicher Faktor, dass sie ihre Erzieherin gerne mag, (ebenso wie wir), und die Gruppe seeehr klein ist, so dass unsere Kleine die volle Aufmerksamkeit bekommt. Fünf Kinder auf zwei Erzieherinnen! Das nenne ich mal eine richtige Gruppengröße! Hallo Frau Schröder! Hören Sie zu? Hört mich irgendjemand?<br />
Leider ist das kein Dauerzustand. Die Gruppe wurde neu eingerichtet und soll sich im Laufe der nächsten Monate so langsam füllen auf das Maximum von 10 Kindern auf 2 Erzieherinnen... muss das sein?<br />
<br />
Woche 3: Die Grippe schlägt zu. Nein, nicht aus der KiTa eingeschleppt, sondern von meinem Mann, der sich diese wiederum irgendwo bei der Arbeit zugezogen hat. Unsere Kleine muss mitten in Woche 3 2 Tage zu Hause bleiben. Aber schon an Tag 2 ist sie wieder dermaßen fit, dass ich sie am Freitag wieder hinbringe. Und bange. Müssen wir wieder von vorne anfangen? Als ich meine Kleine in die Arme ihrer Erzieherin drücke, jammert mein Baby und streckt seine Ärmchen nach mir aus. Ich drücke ihr einen Kuss auf die Wange und gehe. Draußen lausche ich. Meine Kleine jammert - aber nicht verzweifelt, sondern eher so, wie wenn sie eben etwas nicht haben darf, was sie haben will. Inzwischen kann ich die verschiedenen Unmutsäußerungen meines Babys ja auch schon ganz gut auseinander halten. Und tatsächlich, als ich beim Wegfahren nochmal durchs Fenster spitze, sitzt meine Kleine entspannt auf dem Boden und spielt mit einem Ball. Sollte ich noch Bedenken gehabt haben, verfliegen diese beim Abholen. Nicht eine Träne geweint, ganz entspannt sei sie gewesen, meint die Erzieherin und berichtet vom guten Appetit meiner Kleinen. Und spricht von einem Entwicklungsschritt während der Krankheit.<br />
<br />
Wie dem auch sei - ich bin guter Dinge. Woche 4 steht in der Tür - wir werden sehen, wie es weitergeht. Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-45943176945079083752012-12-17T17:12:00.004+01:002012-12-17T17:20:20.061+01:00Kinderlose GesellschaftDer recht verbreitete Onlineteil einer deutschen Zeitschrift hat eine Studie herausgegeben zum Thema "Warum es immer weniger Kinder gibt in Deutschland", zu finden <a href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/deutschland-studie-untersucht-gruende-fuer-sinkende-geburtenrate-a-873264.html" target="_blank">hier</a>. Im Grunde decken sich die Ergebnisse der Studie mit meiner eigenen Ansicht - einer der ganz maßgeblichen Faktoren ist die deutsche <a href="http://kindundkarriere.blogspot.de/2012/05/perfektion.html" target="_blank">Perfektion </a>und Gründlichkeit. Ja, das klingt jetzt sehr verallgemeinernd und plakativ. Ist es auch. Aber darauf möchte ich gar nicht eingehen, sondern auf die Leserkommentare, die sich darunter häufen, wie unter fast jedem Artikel zu diesem Thema. Denn das ist schließlich etwas, zu dem jeder etwas sagen kann und vor allem zu sagen müssen meint. Mir persönlich kringeln sich das die Fußnägel hoch, die Argumente sind im Wesentlichen ja immer die selben und gehen nur selten mal auf den Artikel selbst ein.<br />
Ja, ich kann mich nicht zurückhalten. Hier mein Senf dazu:<br />
<br />
1. "Es gibt ohnehin viel zu viele Menschen auf der Welt" vs. "Deutschland (ganz verblendete gleich: unsere Art) stirbt aus". Liebe Mitbürger. Wer auf Kinder verzichtet um dem Planeten etwas Gutes zu tun oder Kinder zeugt, damit die deutsche Kultur an "echte Deutsche" weitergegeben wird (denn selbst wenn ein Deutscher türkischer Abstammung Schiller und Goethe rezitieren kann - so ganz das Wahre ist das anscheinend nicht - und wenn er noch dazu zu Allah betet statt zu Gott oder gar nicht, steht der Untergang des Abendlandes ja ohnehin gleich bevor), tut mir persönlich irgendwie leid. Ja, wir haben massiv viele Menschen auf dem Planeten, aber da würden ganz andere Maßnahmen viel effektiver greifen, z.B. mehr Bildung für Frauen in sämtlichen Entwicklungsländern - nichts wirkt besser. Und wer bitte schön möchte seinem Kind irgendwann mal erzählen: "Mmh, ob wir dich gezeugt haben, weil wir uns lieben und gemeinsam ein Kind wollten? Nein, eigentlich nicht, uns ging es mehr darum, die deutsche Kultur vor der Ausrottung zu bewahren"... anscheinend sehr wohl einige.<br />
2. "Heutzutage kann sich doch Kinder keiner mehr leisten" vs. "Nur damit man dreimal im Jahr in den Urlaub fahren kann, wird auf Kinder verzichtet". Fakt ist, Kinder kosten Geld und gerade in Deutschland korrelieren Kinder und Armut massiv. Da gibt es nichts schön zu reden. Dennoch scheinen sich vor allem die Deutschen dieser Problematik massiv bewusst zu sein - vielleicht, weil Kinder nicht als Bereicherung per se bewusst sind? Oder kommt mir das nur so vor? Warum jedenfalls in Deutschland z.B. die kinderlose Ehe finanziell massiv gefördert wird, statt vermehrt direkt die Kinder selbst, ist mir ein Rätsel. <br />
3. Vergleiche, die "Gender", "Feminismus", "Ideologie" und "Faschismus" in einem Absatz zusammenfassen. Sehr schön ist hierbei immer: Wenn eine Frau 40 Stunden die Woche arbeitet, wozu hat sie dann überhaupt Kinder? Warum, warum, warum, warum fragen diese Leute nie, nie, niemals: Wenn ein Mann 40 Stunden die Woche arbeitet, wozu hat er dann überhaupt Kinder? Weil "die Natur" das so vorgesehen hat? Diesselbe Natur, die ein Frühgeborenes unweigerlich zum Tode verurteilt, wenn es nicht in einen Brutkasten kommt, die Natur, die uns an Infektionen sterben lässt, wenn wir keine Medikamente einnehmen, kurz, die Natur, die dafür sorgt, dass Alte, Kranke, Behinderte einfach sterben würden? Die Natur, die uns ohne Pelz und Klauen ausgestattet hat, und der wir trotzen, indem wir Kleidung herstellen und Werkzeuge? Ach nein, das ist die andere Natur. Da gibt es eindeutig zweierlei Maß.<br />
4. "Es gibt zu wenig Kinderkrippen" vs. "Kinderkrippen ist nur eine andere Form der Verwahrung und Abschiebung". Hier schließe ich mich eindeutig der ersten Fraktion an. Es ist meine persönliche Meinung, dass es meiner Tochter sehr gut tun wird, mit anderen Kindern zu spielen und Kontakt zu anderen Bezugspersonen aufzubauen. Ob das jetzt eine Daheim-Mama realisiert, indem sie Nachbarskinder besucht oder eigene Spielkreise organisiert oder mehrere Kinder hat oder ob eine Woandersarbeiten-Mama eine qualifizierte (und die muss man erstmal finden!) KiTa wählt, sollte doch wohl jedem selbst überlassen werden. <br />
<br />
Ich habe sicher einige Argumente vergessen. Hab auch jetzt keine Zeit mehr, mich hier auszutoben, weil meine Tochter gleich aufwacht. Freue mich aber über Kommentare...Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-84442979265080959802012-12-15T14:52:00.001+01:002012-12-15T14:52:34.300+01:00Stillen - wie lange?Einen Post wollte ich noch über das Stillen schreiben. Nachdem es ja am Anfang wirklich schwierig war, das Stillen überhaupt in Gang zu bringen (siehe <a href="http://kindundkarriere.blogspot.de/2012/02/inhouse-consulting.html" target="_blank">hier</a>), lief es ja dann erstmal so gut, dass das Trinken aus der Flasche gar nicht mehr ging (siehe z.B. <a href="http://kindundkarriere.blogspot.de/2012/03/vorbereitungen-das-trinken-aus-der.html" target="_blank">hier</a>) und inzwischen klappt beides ganz gut.<br />
Früher dachte ich in meiner grenzenlosen Naivität, dass ich eben einige Monate stille, dann kommt der Brei, ich stille ab und gut ist. Haha. Inzwischen ist das Baby bald ein Jahr alt und ich sitze immer noch regelmäßig mit entblößter Brust und inzwischen seeeehr großem Baby im Arm auf der Couch oder am Tisch. Von nachts wollen wir ja gar nicht reden. Ja, wir haben ein Babybett. Nein, das Baby schläft nicht in seinem Babybett. Irgendwie fehlt mir die Kraft dafür. Das gar nicht mehr so kleine Wesen wacht nachts regelmäßig auf und ruft nach Milch. Wenn ich es dann mit ruhigen Worten oder Hand auf den Bauch legen probiere, wird das Rufen recht bald zu einem schrillen Schreien. Ja, das Baby hat mich gut im Griff. Alle Erziehungsratgeber mit dem Wort "Tyrann" im Titel ignorierend stecke ich dem Baby die Brust in den Mund und schon herrscht Ruhe. Noch bevor das Baby fertig ist, schlafe ich schon wieder. Schließlich muss ich am nächsten Morgen sehr früh aufstehen.<br />
Ist das richtig? Ich weiß es nicht. Mehr schaffe ich einfach nicht. Immerhin gibt es zusätzlich jetzt auch Brei, und auch weiches "richtiges" Essen. Ich versuche immer erst, dem Baby Tee, Banane, Brei, Hirsebällchen oder sonstwas anzubieten, bevor ich "aufgebe". Oft reicht das dem Baby auch - aber eben noch längst nicht so sehr, dass man auch nur im entferntesten von Abstillen reden könnte. Meinen Eisprung habe ich immer noch nicht wieder. Ich nehme immer noch meine <a href="http://kindundkarriere.blogspot.de/2012/06/whb-was-hannah-braucht-um-kind-und.html" target="_blank">Milchpumpe </a>mit zur Arbeit - die Anschaffung hat sich inzwischen immer mehr gelohnt. Meine Fingernägel sind enorm brüchig geworden. Und mal so ganz nebenbei: Die Nahrungsergänzungsmittel für stillende Mütter, ohne die ich wahrscheinlich inzwischen gar keine Fingernägel mehr hätte, sind schon ganz schön unverschämt teuer. Und: ja, ich ernähre mich gesund! Das alleine hilft aber nicht. <br />
<br />
Immerhin gibt es kein effektiveres Mittel das Baby zu beruhigen. Ja, ich versuche es mit Herumtragen und Rückenkraulen. Manchmal sogar mit Singen. Aber wie schon hinreichend deutlich wurde - ich gehe den einfachen Weg. Und habe noch keinen blassen Schimmer, wie es jetzt in der KiTa wird. Soll ich da ein Milchfläschchen mit einpacken? Oder komme ich vielleicht doch noch dahin, zumindest den vormittag milchfrei zu halten? Denn im Grunde kommt das Baby auch ohne ganz gut aus - wenn es gut drauf ist und ich nicht in Sichtweite, versichert mir mein Mann. Aber wehe, eines dieser beiden Voraussetzungen trifft nicht mehr zu...<br />
Wie war das bei euch? Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-80028901688167281932012-12-09T09:00:00.000+01:002012-12-09T09:18:30.004+01:00Tagesabläufe - Arbeiten in Teilzeit mit BabyDie Vollzeitbeschäftigung naht - Grund genug, einmal kurz Fazit zu ziehen, wie der Ablauf denn jetzt ist. Nochmal zur Erinnerung - wir arbeiten beide Teilzeit und zwar in der Größenordnung 25 Stunden pro Woche.<br />
Wie schon <a href="http://kindundkarriere.blogspot.de/2012/04/zu-hause-mit-3-monate-altem-baby.html" target="_blank">hier </a>(zu Hause mit dem 3-Monate alten Baby) beginne ich mit dem Abend vorher.<br />
ca. 21 Uhr Schlafenszeit für Mama und Baby. Ich bin zu dem Zeitpunkt meist so geschlaucht, dass ich innerhalb von einer Minute eingeschlafen bin.<br />
Am nächsten Morgen wache ich entweder gegen<br />
5:30 auf oder werde spätestens um 6:00 vom Brummeln meines Weckers aufgeweckt. Ein letztes Mal Stillen bevor ich gehe (das Baby schläft zum Glück selig weiter währenddessen) und um etwa<br />
6:30 steige ich ins Auto und brause los. Je nachdem ob ich es 5 Minuten früher oder später schaffe (ja, Berufsverkehr am frühen morgen ist fies), bin ich zwischen<br />
6:45 und 7:15 bei meinem Arbeitsplatz. Das Büro ist im Allgemeinen noch wie leergefegt. Mein Arbeitstag beginnt! <br />
Um etwa 9:40, während die Kollegen in der Frühstückspause sitzen bediene ich meine Milchpumpe - hoffentlich nicht mehr allzu lange. Stillen ist so ein Thema... muss ich doch noch mal was drüber schreiben. Je nach Wochentag fahre ich um etwa<br />
12:15 wieder nach Hause. Bei Bedarf mit Laptop oder auch nur mit zu lesenden Dokumenten.<br />
Um etwa 12:45 bin ich wieder zu Hause - meistens hat mein Göttergatte schon etwas für uns gekocht und das Baby hat seinen Brei im Magen. Fliegender Wechsel - ein kurzes: Wie war der Tag bis jetzt, also wann wurde das letzte Mal gewickelt, wieviel gegessen, wieviel geschlafen, wie gut gelaunt ist das Baby bis jetzt? und schon ist mein Mann zur Tür hinaus.<br />
Meistens erst jetzt werfe ich mich in Alltagsklamotten, meist muss noch schnell gewickelt werden und gestillt. Um etwa<br />
13:30 starten wir - je nach Wetter einen Spaziergang mit dem Kinderwagen. Vorher wird noch unser Staubsaugerroboter gestartet. Über den muss ich auch noch schreiben. Äußerst tagesabhängig schläft mein Baby dabei ein - oder auch nicht. Spätestens um<br />
14:30 sind wir wieder daheim. Wenn es so lausig kalt ist wie momentan auch gerne früher. Entweder das Baby schläft im Kinderwagen - ideale Zeit um sich selbst schnell mal auf die Couch zu legen bei großer Erschöpfung oder aber eine halbe Stunde bis Stunde ein bisschen in diversen Dokumenten zu lesen. Oder aber keines von beiden sondern Wäsche waschen, Küche aufräumen, Spülmaschine füllen, etc. <br />
Spätestens um 15:30 ist das Baby wieder wach. Es wird gewickelt. Je nach Laune des Babys folgt Spielen (der große Renner ist momentan Krabbeln in allen Varianten, kombiniert mit "Ja, wo ist denn meine Kleine?" und wahlweise hinterherkrabbeln oder so tun, als ob man die Kleine nicht finden könnte). Will das Baby die Welt lieber selbst entdecken, bedeutet das wieder Zeit für den Haushalt. Was da nicht alles gemacht werden will! Dazu gehört auch viel Verwaltungskram (warum haben wir zwei Wochen nach dem Einzug noch keine Mülltonnen? Termin mit dem Kinderarzt ausmachen. Rechnungen bezahlen.) Manchmal ist das Baby aber auch anhänglich und hängt ständig an meinem Hosenbein. Und ständig heißt ständig. Das heißt auch, dass das Baby mir in die Toilette folgt (wehe ich mache die Türe zu!) und mir so nahe kommt, dass ich Bedenken habe, dass es gleich in die Kloschüssel fällt - zum Glück sitze ich da ja drauf, so dass kein Platz zum Reinfallen ist. Ich denke viele Mütter wissen, wovon ich rede - und davon, wie heikel es ist, wieder aufzustehen - man will ja schließlich erst die Hände waschen, bevor man das Baby wieder hochnimmt. Und den Toilettendeckel rechtzeitig schließen, bevor das Baby Gelegenheit hat, hineinzulangen. Hachja.<br />
Der Nachmittag vergeht, ich biete dem Baby noch etwas zu essen an, z.B. leckeren Naturjogurth mit gepopptem Amaranth und geriebenem Apfel. Mmh. Wenn das Baby gnädig ist, isst es ein paar Löffelchen. Der größere Rest ist für mich. Auch lecker. Ums Stillen komme ich auf jeden Fall nicht herum. <br />
Um etwa 18:30 wird nochmal gewickelt. Oft ist es jetzt schon etwas müde und quengelig und will im Manduca herumgetragen werden. Das ist inzwischen wahrlich kein Spaß mehr. Meine Schultern halten das nicht viel länger als eine halbe Stunde durch. Immerhin kann ich in dieser Zeit z.B. telefonieren. <br />
Um etwa 19:30 decke ich den Tisch und fluche vor mich hin, wenn der Göttergatte doch erst um 20 Uhr kommt. Das Baby bekommt seinen Abendbrei und wenn mein Mann kommt, habe ich nach dem Essen noch Zeit um meine Sachen für den nächsten Tag zu packen und zu duschen. Danach ist schon wieder Zeit zum Schlafen. Das Abendwickeln und in den Schlafanzug packen macht mein Mann. So kann ich mir noch die Zähne putzen.<br />
Und schon ist es wieder 21 Uhr und ich bin schon fast eingeschlafen bevor ich richtig im Bett liege - mit dem Baby an meiner Brust.<br />
<br />
Tja. Wem fällt etwas auf? Richtig. Irgendwie fehlt hier die gemeinsame Zeit für uns als Paar. Zeit für Freunde sowieso, wenn man mal gelegentliche Telefonate ausnimmt. Zeit für mich? Manchmal ist das Baby gut gelaunt und lässt mich stricken, während ich neben ihr auf dem Boden sitze und sie spielt. Öfter aber werde ich dann als Berg wahrgenommen, den es zu besteigen gilt. Am Computer etwas machen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Bücher lesen? Geht auch nicht. Alles was aus Papier ist, will in den Mund gestopft werden. Immerhin geht immer wieder mal Radio bzw. Podcasts anhören. So habe ich noch ein wenig Kontakt zum Weltgeschehen. Jedenfalls so lange, bis es dem Baby einfällt, seinen Hochfrequenzschrei im Minutentakt auszustoßen. Oder mitzureden.<br />
Nein, ich will mich nicht beschweren. Ich bin glücklich. Natürlich ist die Zeit eines Tages begrenzt. Am Schlaf will ich nicht sparen - zumal ich nachts noch regelmäßig geweckt werde. Arbeiten will ich. Eigentlich ist das mein Hobby. Zeit für mein Baby haben steht außerhalb jeder Diskussion - auch wenn diese Zeit immer wieder von Haushaltsaufgaben durchsetzt sind. Daher diese Woche die Erstellung eines Putzplanes. Aber von dem berichte ich ein andermal. Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-64946690500607600272012-12-01T09:27:00.000+01:002012-12-01T09:27:03.722+01:00Ein BetreuungsplatzNach dem <a href="http://kindundkarriere.blogspot.de/2012/10/tagesmutter.html" target="_blank">letzten Disaster auf der Suche nach einer Tagesmutter</a> war ich schon hinreichend verzweifelt, als sich tatsächlich die für U3-Betreuung zuständige Dame unserer neuen Heimatstadt bei uns meldete. Sie habe da einen Platz in einer KiTa. Zwar kein Ganztagesplatz (wir hatten aus Verzweiflung alles, was möglich war auf dem Formular angekreuzt - auch die Halbtagesplätze), aber immerhin ein Betreuungsplatz. Um genau zu sein, sogar zwei Plätze, einen in KiTa 1 und einen in KiTa 2. Konkret bedeutet das 7:30 bis 13:30 jeden Tag. Ob wir die KiTas besichtigen wollen. Natürlich wollen wir! Denn nach kurzem Herumrechnen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir auch mit einem Halbtagesplatz recht weit kommen, wenn wir wie auch jetzt schon "Schicht" fahren - nur diesmal tagesweise. Sprich, zwei Tage die Woche arbeite ich so viel wie geht und mein Göttergatte muss die Zeit von 7:30 bis 13:30 nutzen. Oder anders und wohl viel richtiger gesagt, hat er dann das Privileg die Nachmittage mit unserem süßen kleinen Baby zu verbringen (das bis dahin wohl stramm in Richtung Kleinkinddasein tappst). Zwei andere Tage die Woche bin ich dran. Und der fünfte Tag... steht noch zur Diskussion. Vielleicht wechseln wir im wöchentlichen Rhythmus? Oder spontan? Wir werden sehen. Tatsache ist, dass wir durch geschickte Studien-, Berufs- und Arbeitgeberwahl auf diese Weise mit Halbtagesplatz und nicht unerheblichem Organisationsaufwand auf die Möglichkeit einer Vollzeitberufstätigkeit bekommen. Im Grunde gefällt mir das sehr gut, so ist unser Baby nicht schon in so kleinem Alter den ganzen Tag in der KiTa. Und wir haben noch etwas mehr von ihr.<br />
Aber zu den KiTas selbst. Wir besuchen erst KiTa Nr. 2, die durchaus in Ordnung ist (nur dass mir von der Dame, die uns begrüßt, eine Raucherfahne entgegen weht. Bei dem Thema hört meine Toleranz massiv schnell auf - soll sie doch Nikotintabletten zu sich nehmen oder sonstwas - aber Rauch stinkt einfach und gefährdet auch die Gesundheit von Nichtrauchern!) und sind dann von KiTa 1 begeistert. Die ganze Einrichtung wurde kindgerecht konzipiert, alle Kinder, zu denen wir hereinlugen dürfen machen einen entspannten und fröhlichen Eindruck. Bezeichnend finde ich aber folgendes: Sehr viele Kinder, die meinen Mann sehen, rufen "Papa!". Mich bezeichnet kein Kind als "Mama!". Liegt das daran, dass die Kinder nur mit so wenigen Männern zu tun haben, dass jeder Mann als "Papa" identifiziert wird? Oder/Und dass sie vielleicht sogar ihren eigenen Vater so selten sehen, dass sie Mann=Papa setzen? In diversen Foren höre ich immer das entsetzte "Ich könnte nie ertragen, wenn mein Kind eine andere Frau (also z.B. die KiTa-Erzieherin) Mama nennt." Ein Argument, das sowohl von Frauen, aber auch von Männern vorgetragen wird. Aber wann habe ich das letzte Mal in einem solchen Forum von einem Mann gehört "Ich könnte nie ertragen, wenn mein Kind einen fremden Mann "Papa" nennt"? Denn das scheint ja durchaus zu passieren. Warum lese ich dann nie davon? Entweder ich habe einfach nicht an den richtigen Stellen gelesen. Oder aber diese Aussage wird einfach nicht gemacht. Warum nicht? Und was sagt das über unsere Gesellschaft aus?Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-61228679850374561222012-11-24T11:16:00.000+01:002012-11-24T11:16:06.148+01:00Angekommen (vorerst)Inzwischen ist der Umzug endlich vorbei. Endlich! Denn dass ich im letzten Post so geschlaucht war, hatte natürlich seine Gründe: Das Baby hat mich angesteckt mit seiner Erkältung. Muss das eigentlich sein? Bis jetzt war unser Baby ja zum Glück relativ selten krank - aber die wenigen Male hat es dann auch uns beide erwischt. Mich irgendwie immer etwas härter als meinen Göttergatten - liegt vielleicht auch daran, dass ich die Nächte noch nicht durchschlafen kann/darf. Was mir nicht viel ausmacht, wenn ich gesund bin, aber einem Genesungsprozess ist das nicht förderlich.<br />
Trotzig und blödsinnigerweise arbeite ich von zu Hause aus - und hole mir von meinem Einarbeiter bei der Arbeit gleich einen ordentlichen Rüffel. Wenn man krank ist, solle man gar nicht arbeiten, und nicht von zu Hause aus arbeiten. Dass sei weder für mich noch für die Firma gut. Ja. Er hat natürlich recht. Ich weiß, dass es Blödsinn ist, zu arbeiten, wenn man krank ist. Das mit dem einen Gang zurück schalten muss ich noch üben. Überhaupt die Ansprüche an einen selbst. In vielen Dingen habe ich ja meine Erwartungshaltung schon heruntergeschraubt - z.B. was die Dicke der Staubschicht auf diversen Möbeln angeht. Dennoch fühle ich mich einfach mies, wenn dann die Schwiegermutter beim Helfen für den Umzug alles abwischt und sieht, wie ungeputzt alles ist. Das Thema Haushaltshilfe muss ich definitiv nochmal eröffnen - allerspätestens wenn Göttergatte und ich wieder beide Vollzeit arbeiten. <br />
Am Umzugtag selbst wird es dann noch sehr anstrengend. Das Baby ist zu klein, um zu verstehen, was vor sich geht, aber DASS etwas vor sich geht, versteht es schon. Das kleine süße und inzwischen schon recht schwere Wesen möchte nicht von Mamas Seite weichen, schreit und heult viel. Immer wieder fasst sie sich an die Ohren - wir befürchten schon das Schlimmste. Der Schnupfen wird doch nicht in die Ohren gekrochen sein? Eine Mittelohrentzündung muss wirklich nicht sein. Aber nach ein paar Tagen Gebrüll, Fieber und wundem Po zeigen sich statt dessen Zahn Nr. 3 und 4.<br />
Alles in allem: Umzug und ein fast einjähriges zahnendes Baby - das ist echt was für harte Nerven. Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-31984952815745206702012-11-08T21:11:00.000+01:002012-11-08T21:11:48.797+01:00GeschlauchtNach dem äußerst positiven letzten Post muss ich auch mal wieder jammern.<br />
Unser Umzug ist in vollem Gange und hier steht alles voller Kisten. Das Baby übt sich daran am Hochziehen - immerhin eine hier, die die Kisten toll findet. Es zeichnet sich schon etwas Ärger mit unserem jetztigen Vermieter ab, der zwar viel Wert darauf gelegt hat, solvente Mieter zu finden, was hier im Großraum unweigerlich bedeutet, dass beide verdienen. In so eine Wohnung wie wir hier bewohnen wäre auch niemand anderes eingezogen als ein junges Ehepaar mit Kind - für extrem gut Verdiener ist die Immobilie dann doch zu alt, und wer ohne Kind braucht einen Garten und so viel Platz? Naja, wie gesagt, Schufaeinträge und Vorlage unserer Arbeitsverträge waren dem Herrn Vermieter genehm. Dass doppelte Berufstätigkeit mit Kind aber dann auch bedeutet, dass der Vorgarten vom Vorzeigevorgarten des ganzen Wohnviertels absteigt in den schnöden Durchschnitt anderer berufstätiger Menschen, die sich einen eigenen Gärtner noch nicht leisten können, war dann natürlich nicht in Ordnung. Im Grunde wollte der Vermieter einen Gärtner/Hausmeister und eine Putzfrau in seiner Wohnung - die aber Miete zahlen wie Gutverdiener. Noch rechtzeitig vor Auszug belästigt uns der gute Mann nun mit ausführlichen Listen, was er denn alles gereinigt haben möchte - am besten von einer Fachfrau, denn, mit unserem Putzergebnissen ist er offensichtlich nicht zufrieden. Den Garten hätte er gerne professionell gemacht hinterlassen. Ganz zufälligerweise hat er da einen Verwandten, der für schlappe 25 Euro pro Stunde was machen könnte...<br />
Wie auch immer. Als wäre das nicht genug Druck, holt sich das Baby in der Krabbelgruppe einen Schnupfen und weckt mich stündlich, um schnorchelnd zu trinken. Dementsprechend platt bin ich heute auf der Arbeit, für das ich auch noch ein 4-Stunden Meeting organisiert habe. Die entsprechenden Fachleute sind sonst einfach schwierig zu greifen. So reiße ich mich also zusammen und freue mich über den fachlichen Austausch - auch wenn der teilweise darin mündet, dass mehrere Personen gleichzeitig auf mich einreden.<br />
Am Ende des Arbeitstages fühle ich mich platt wie eine Flunder und kann kaum Handtasche mit Milchpumpe und Zubehör sowie Laptoptasche zum Auto schleppen.<br />
Zu Hause hat Göttergatte vorbildlich wie immer Mittagessen vorbereitet bevor wir im fliegenden Wechsel die Rollen tauschen. Was habe ich für einen super Mann! Und auch das Baby hat Erbarmen. Noch etwas angeschlagen lässt es sich am Nachmittag in den Schlaf stillen wie zu guten alten Zeiten. Völlig erschöpft schlafe ich ebenfalls ein. Umgeben von Umzugkartons und mit ungewischtem Küchenboden. Wie gut das tut!Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-20065776789592407992012-10-27T07:17:00.001+02:002012-10-27T07:17:03.371+02:00Familienfreundliches ArbeitenNun endlich der angekündigte Post über die neue Arbeitsstelle. Noch keinen ganzen Monat bin ich dabei und schon bin ich guter Dinge, dass ich endlich die eierlegende Wollmilchsau gefunden habe.<br />
Die Arbeitsinhalte sind fachlich sehr anspruchsvoll und erfordern mehr Gehirnschmalz als die Inhalte meiner vorigen Arbeit. Endlich weiß ich, wozu ich studiert habe! Das ist ein gutes, wenn auch anstrengendes Gefühl!<br />
Andererseits lassen die Arbeitsbedingungen meiner Meinung nach ein stressfreieres Arbeiten zu. Jeder teilt sich seine Zeit so ein, wie es ihm oder ihr passt, die Meetings finden alle am vormittag statt (bis auf eine bisher unrühmliche Ausnahme, die aber bereits Kopfschütteln von anderen Müttern zur Folge hatte) und eine Teilnahme ist immer auch von außerhalb, sprich, übers Internet, bzw. Telefon möglich. Ein Hoch auf Arbeitgeber mit verschiedenen Standorten, der wie selbstverständlich über eine unserer Zeit angemessene Infrastruktur bietet.<br />
Und, ich hatte es schon angesprochen: Es gibt noch andere Mütter, teils in Teilzeit, teils von zu Hause aus arbeitend, teils in Vollzeit. Und, noch besser: Es gibt auch die Väter, die morgens grundsätzlich erst später kommen, weil sie den Nachwuchs in den Kindergarten bringen. Wie schön das ist, nicht mehr die einzige zu sein, die Termine in ihrem Kalender wegen des Nachwuchses geblockt hat! Und: Ich verspüre endlich auch mal die Gegenseite. Plötzlich hab ich selbst es mit Kollegen zu tun, die nicht immer verfügbar sind, wenn ich sie eigentlich etwas fragen wollte. Aber bis jetzt ließ sich das gut organisieren - Fragen aufschreiben und später stellen - es gibt ja genug Arbeit, die man vorziehen kann. <br />
Von der Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, habe ich bereits regen Gebrauch gemacht. Was über kurz oder lang sicher dazu führen wird, dass ich seltener bloggen werde, denn die Zeit, in der mein Baby schläft, will jetzt gut genutzt sein. Statt im Internet zu surfen, die Küche aufzuräumen oder den Kühlschrank zu plündern kann ich mich an meinen Arbeitsrechner setzen und loslegen. Ist das nicht stressiger als vorher? Finde ich persönlich nicht. Aber ein endgültiges Fazit werde ich wohl erst ziehen können, wenn noch ein wenig Zeit ins Land gegangen ist.<br />
Ein Meeting habe ich bereits "mit Kind auf dem Schoß" absolviert (bzw. mit Baby im heimischen Büro herumkrabbelnd) - das ist allerdings nicht der Sollzustand, ließ sich aber nicht anders regeln. Es hat jedoch erstaunlich gut geklappt. Erst gegen Ende wurde das Baby recht müde und gelangweilt und quakte mit in den Telefonhörer. Die Kollegen verhielten sich professionell und freundlich - natürlich kann ich nicht sagen, was sie wirklich gedacht haben, aber ich hoffe auf Wohlwollen... und bin gespannt, was die Zukunft noch so bringt. Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-86819523966112583122012-10-20T08:25:00.000+02:002012-10-20T08:25:18.130+02:00Tagesmütter...Eigentlich wollte ich endlich einen Post über die neue Arbeitsstelle schreiben. Das Thema Betreuung und Tagesmütter ist aber gerade aktueller. Dazu wäre zu sagen, dass wir einen Umzug planen, um weniger Fahrtzeit weg von zu Hause zu verbringen. Die Wohnung mehr oder weniger mitten in der Pampa, die nützlich war, als ich noch bei meinem alten Arbeitgeber angestellt war, ist nun wirklich unpraktisch geworden, da wir beide jetzt in eine sehr ähnliche Richtung fahren müssen.<br />
Eine neue Wohnung ist schon gefunden und die Betreuungssuche dementsprechend angepasst.<br />
Im neuen Wohnort besuchen wir eine potentielle Tagesmutter, die uns vom zuständigen Tagesmütterverein vermittelt wurde.<br />
Wir haben kaum die Wohnung betreten (die sehr sauber und schön eingerichtet ist), als uns die Tagesmutter fast schon unser Baby aus dem Arm reißt. "Kommen Sie, ich nehm die Kleine" sagt die Tagesmutter und ich kann kaum "Moment mal, erst mal ein bisschen gucken" sagen, als mein Mann sie schon etwas überrumpelt aus den Armen gegeben hat. Unsere Kleine guckt einen Moment überrascht und fängt dann - wie zu erwarten war - herzzerreissend zu brüllen an. Jetzt guckt die Tagesmutter überrascht. Hat sie das Wort "fremdeln" schon mal gehört? Ich verlange mein Baby zurück und versuche es zu beruhigen. Gleiches versucht auch die Tagesmutter. Auf jeden Fall ist sie mit Eifer dabei. "Komm", kreischt sie geradezu, "Ich zeig dir ein Pferd" und hält ein Plastikpferd vor das Gesicht meines Babys. Das Baby schreit natürlich weiter. Die Fremde soll erst mal Abstand halten! Wir gehen ins Wohnzimmer wo zum Glück genug Platz ist um ein mein Baby erstmal gucken zu lassen. Aber die Tagesmutter lässt nicht locker. Da das Pferd nicht gut angenommen wurde, kommt sie mit einem plüschigen kleinen Vogel an. "Guck mal, ich zeig dir einen Vogel" und wedelt damit mit dem Gesicht meines Babys herum. Das Baby dreht das Gesicht weg. Ich habe Erbarmen und nehme der Tagesmutter den Vogel erstmal ab und wiederhole nochmal "Wir gucken erstmal. Schön langsam und so". Die Tagesmutter setzt sich endlich uns gegenüber und das Baby beruhigt sich. Es entdeckt den Vogel und greift danach. Vorsichtshalber frage ich die Tagesmutter: "Darf sie das in den Mund nehmen". Immerhin ist mein Baby ein dreiviertel Jahr alt - da wird noch alles in den Mund gesteckt. "Ääääh, nein, lieber nicht." sagt diese. Ich lasse in Gedanken einen Stoßseufzer los. Warum zum ... gibt sie den Vogel denn dann überhaupt weiter? Ich nehme meinem Baby den Plüschvogel, dessen Kopf auf gutem Weg in den kleinen Mund ist, vorsichtig wieder ab - was natürlich erneuten Protest zur Folge hat. Die restlichen Minuten bleiben wir eigentlich nur noch aus Höflichkeit. Die Tagesmutter ist voller Elan und superhektisch. Zeigt und dies und zeigt uns das, will gar Bilder holen, die sie mit dem Handy von ihrem jetztigen Tagespflegekind gemacht hat, als sie mit ihm gespielt hat. Damit wir sehen, was sie so macht. Ob die Eltern des anderen Kindes davon wissen, dass ihr Kind fotographiert wird und wildfremden Leuten gezeigt wird?<br />
Obwohl unser Baby inzwischen wieder ruhig auf dem Boden sitzt und mit endlich altersgerechtem Spielzeug spielt, breche ich das Ganze ab. Ich versuche der Tagesmutter behutsam beizubringen, dass das mit uns nichts wird. Sie antwortet tapfer, dass sei unsere Entscheidung, fragt aber dann natürlich trotzdem nach Gründen. Wie zu erwarten war schmettert sie meine Einwände empört ab. Sie habe schließlich eigene Kinder! Und habe auch schon mit Babys gearbeitet! Genau. Jede die selbst Kinder hat und schon mal auf die Kinder der Nachbarn aufgepasst hat ist die geborene Tagesmutter. Wir ergreifen die Flucht und ich bin froh, als wir wieder draußen sind. Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-40735422593931977502012-10-07T09:10:00.002+02:002012-10-07T09:10:50.400+02:00Mit Baby alleine zu HauseNach einem ganzen Monat zu Hause bin ich dann doch froh, dass die Arbeit wieder beginnt. Nicht, dass es nicht schön ist, mit dem Baby zu Hause zu sein. Aber so langsam merke ich, wie sehr ich die fehlenden sozialen Kontakte und auch ein gewisses Maß an "intellektuellen" Aufgaben ziemlich vermisse. Mein Gehirn beginnt sich selbst zu beschäftigen - ich beginne darüber nachzudenken, was meinem Baby alles passieren könnte. Dies und das und jenes. Das Internet ist dabei nun wahrlich eine hervorragende Inspirationsquelle was seltene Krankheiten angeht. Mein Baby weist zwar nicht ein einziges Symptom auf - ist im Gegenteil quietschvergnügt und macht täglich Fortschritte. Immer besorgter warte ich jedoch jeden Tag darauf, ob eines der unzähligen Symptome auftauchen könnte. In der Krabbelgruppe mache ich mir Luft und bin beruhigt, dass es vielen genauso geht. Sie geben mir Tipps. Viel raus gehen. Nun, ich gehe ja jeden Tag spazieren. Ich könne ja nicht jeden Tag einkaufen gehen. Ich ernte Gelächter: Doch! Ich höre von Müttern, die in der Stadt herumlaufen um eine einzige Zahnpastatube zu kaufen. Auf diese Idee bin ich schlichtweg einfach noch nicht gekommen - zumal wir leider etwas abseits wohnen und ich für einen solchen Spaß jedes Mal mein Auto anschmeißen müsste. Teuer und nicht gut für die Umwelt ohnehin. Für den Preis des Bustickets bekommt man schon ein ordentliches Mittagessen - ob ich das jeden Tag ausgeben will? Mal ganz davon abgesehen, dass ich mir um die Sicherheit im Bus anfange Sorgen zu machen - im Auto der ganze Aufwand mit Babyschale und Co. - und dann im Bus einfach loses Liegen im Kinderwagen? Was, wenn der Bus dann doch mal eine richtige Vollbremsung machen muss?<br />
Langsam fühle ich mich richtiggehend hysterisch. Paradoxerweise schaffe ich mit jedem Tag weniger - die Wohnung sieht unordentlicher aus als zu Zeiten, in denen ich arbeite.<br />
Sobald der Abend naht, schiele ich auf die Uhr und erwarte meinen Göttergatten - und überschütte ihn mit Vorwürfen, wenn er sich um eine halbe Stunde oder gar Stunde verspätet.<br />
Zusammengefasst: Meine Bewunderung für Mütter, die immer zu Hause sind, wächst mit jedem Tag. Und auch die Erkenntnis: Ich eigne mich dafür einfach nicht. <br />
<br />
Natürlich habe ich hier nur die negativen Seiten aufgezählt. Es gibt natürlich auch schöne! Stunden, in denen ich mit dem Baby im Freien bin oder beobachte, wie es sich weiterentwickelt. Wunderbar! Aber wie aus der obigen Schilderung hervorgeht: Mir fehlt einfach das soziale Netz - keine Verwandten, und Freunde die auch im weiteren Umfeld wohnen arbeiten alle. Mit den Müttern, die ich kennengelernt habe, treffe ich mich zwar ein bis zweimal die Woche... aber was ist das schon gesehen auf die vielen Stunden, in denen ich alleine mit Baby bin?<br />
<br />
So naht also der Arbeitsbeginn und als die erste Woche endet bin ich glücklich. Ich freue mich, wenn ich zur Arbeit fahre, und ich freue mich, wenn ich wieder nach Hause zu meinem Baby fahre - und genieße den Rest des Tages ohne von absurden Gedanken und Sorgen belästigt zu werden. Wie schön das ist! Ich liebe es!Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-63984811329605551672012-09-22T08:15:00.000+02:002012-09-22T08:15:38.219+02:00RealitätscheckNach 8 Monaten Mamasein ist es vielleicht angebracht, mal einen Realitätscheck durchzuführen. Was habe ich mir vor der Schwangerschaft so gedacht, und was hinterher?<br />
Fangen wir doch gleich mal an.<br />
<br />
1. Schwangerschaft kann man planen.<br />
Realität: Nee, nur Nicht-schwanger-werden kann man planen. Und wenn man es darauf ankommen lässt, klappt es zum stressigsten Zeitpunkt (Erkältung plus Umzugsstress plus schlauchendes Einarbeiten in den neuen Job) <br />
2. Etwa 3 Monate nach der Geburt arbeite ich wieder in Teilzeit.<br />
Realität: Jaaa, zumindest das hat geklappt.<br />
3. Wenn ich wieder arbeite, knüpfe ich nahtlos an die Zeit vor der Geburt an. <br />
Realität: Nein. In Teilzeit verliert man unglaublich schnell den Anschluss, vor allem wenn es sich um eine Firma handelt, in der alles über Präsenz abläuft. So schnell wie ich auf einmal nicht mehr auf dem laufenden war und auch nicht mehr reinkam... war schon frustrierend jetzt im nachhinein.<br />
4. Ich arbeite vormittags, mein Mann nachmittags.<br />
Realität: Das hat zumindest sehr gut geklappt<br />
5. Bei Bedarf arbeite ich mal von zu Hause aus<br />
Realität: Wurde von der Firma unterbunden. Mal sehen, wie es jetzt beim neuen Arbeitgeber aussieht.<br />
6. Das Baby schläft nicht in unserem Bett. Könnte ja sein, dass ich es erdrücke oder so.<br />
Realität: Das Baby schläft auch jetzt noch in unserem Bett. Versuche mit dem eigenen Bett werden zwar regelmäßig gemacht, scheitern aber am Gebrüll des Babys, und meiner Bequemlichkeit, was das nächtliche Stillen angeht.<br />
7. Wenn ich nicht da bin, bekommt das Baby eben die Flasche und dann ja bald den Brei.<br />
Realität: Erst wollte das Baby nur die Flasche und nicht die Brust, dann nur noch die Brust und nicht mehr die Flasche. Immerhin hat mein Mann es mit viiiiiel Geduld doch noch geschafft mit der Flasche. Am Brei straucheln wir gerade. Nie hätte ich gedacht, dass das so schwer wird! Hatte Bericht, in denen von Flasche verweigernden Babys die Rede ist, immer für übertrieben gehalten. Von wegen!<br />
8. Der Papa kann sich ganz genauso gut um das Baby kümmern wie die Mama<br />
Realität: Im Prinzip denke ich das jetzt noch - aber das Baby weiß eben doch die weiche Mamabrust mit der Milch zu schätzen. Und lässt sich dort auch am einfachsten beruhigen.<br />
9. Das Baby kommt mit 6 Monaten in Betreuung. Später: Nagut, dann eben mit 8 Monaten. Prinzipiell: Kann doch nicht so schwer sein, eine gute Betreuung zu finden, wenn man schon in der Schwangerschaft mit Suchen anfängt. <br />
Realität: Gute Betreuung nicht zu finden. Und: Als jetzt vor einigen Tagen ein Anruf von einer Krippe kam, dass ganz spontan ein Platz im Oktober frei geworden ist (also 10 Tage vorher Bescheid bekommen, wie stellen die sich das mit der Planung bei der Arbeit vor??) kam die Panik. Moment mal, halt! Das süße Baby weggeben, dass da vor mir auf der Decke liegt und mich anstrahlt? Platz abgesagt. Betreuungsstart auf Anfang nächsten Jahres (also nach 12 Monaten) verschoben aber noch keinen Platz gefunden. <br />
10. Überhaupt und generell habe ich mir keine Gedanken um das Thema Stillen gemacht.<br />
Realität: Bin überrascht, was für einen großen Stellenwert das Thema dann eingenommen hat. Angefangen von den Kämpfen bis es überhaupt geklappt hat (siehe <a href="http://kindundkarriere.blogspot.de/2012/02/inhouse-consulting.html" target="_blank">hier</a>), bis zu den Flaschenproblemen (siehe z.B. <a href="http://kindundkarriere.blogspot.de/2012/04/teilerfolge-wir-versuchen-es.html" target="_blank">hier</a>) und der Erkenntnis, dass das Baby sich beim Stillen am einfachsten beruhigen lässt. Was mich ebenfalls überrascht hat: Das mich das Thema derart emotional berührt. Nie hätte ich gedacht, dass mir das Stillen mal so wichtig wird. Das kam wirklich etwas überraschend...Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-70773336095886977752012-09-06T17:22:00.001+02:002012-09-06T17:22:37.469+02:00Der richtige ZeitpunktErst vor wenigen Tagen habe ich eine recht wilde Diskussion in einem Forum mitverfolgt, in dem es darum ging, ob eine Frau im Bewerbungsgespräch ihre Schwangerschaft verschweigen darf - nicht aus rechtlicher Sicht (ja, sie darf), sondern aus "moralischer" Sicht. Überhaupt, meinten einige, warum wird man denn schwanger, wenn man weiß, dass man einen Job sucht. Das führt im Grunde ziemlich schnell auf die Frage, wann denn überhaupt der richtige Zeitpunkt für ein Kind ist.<br />
Betrachten wir das Problem doch mal aus Sicht einer Frau, die nach der Schule Studium und Promotion anhängen will. Dass das schon nur noch ein Bruchteil der Frauen überhaupt betrifft ist klar. Dass es sich dennoch lohnt, hier mal hinzusehen, zeigt die Kinderquote bei Akademikerinnen. Hier ein paar meiner ganz und gar subjektiven Überlegungen. <br />
<br />
Alter: Um die 20.<br />
Privat: Seien wir ehrlich: Die wenigsten Frauen sind mit 30 noch mit den Männern zusammen, mit denen sie um die 20 liiert waren. Und noch besser: Viele sind in dem Alter noch Single. Schlechte Voraussetzungen, um Kinder zu zeugen. Aber: Ausnahmen bestätigen die Regel. Es gibt sie, jene Verrückten, die ihre Jugendliebe heiraten und zusammen bleiben.<br />
Beruf/Studium: Gerade fängt das Studium an. Für die meisten eine große Umstellung von der Schule. Die Arbeitsweise ist freier, was größere Selbstdisziplin erfordert. Oft steht der erste Auszug von zu Hause vor der Tür. Durchaus belastend. Es mangelt vorne und hinten an Geld, sofern man nicht großzügige und reiche Eltern hat. Aber: In vielen Studiengängen hat man eine gute Möglichkeit, seine Zeit einzuteilen. Je nach Studiengang variiert jedoch der Anteil der Präsenzveranstaltungen. Das kann von "fast nur" (gerade Studiengänge mit hohem Laboranteil) bis "sehr wenig" (oft geisteswissenschaftliche Studiengänge) reichen. Immerhin muss man nicht zu 100% "vor Ort" sein, sprich, wo und wann man seine Übungsblätter löst oder seine Hausarbeit schreibt, ist egal. Aber: Der inzwischen sehr verbreitete Auslandsaufenthalt wird wohl wegfallen. Auch wird man für das Studium wohl etwas länger brauchen. <br />
Biologisch: Wohl das Optimum.<br />
Fazit: Empfehlenswert für alle, die meinen, in dem Alter schon den Partner für's Leben gefunden zu haben, und die nötige Reife und die nötige Disziplin haben. Kinder kosten am Anfang nicht viel Geld, wenn man sich nicht scheut, auf Gebrauchtes zurückzugreifen. <br />
<br />
Alter: Um die 25<br />
Privat: Falls man noch mit seiner Jugendliebe zusammen ist, sollte die Beziehung jetzt gefestigt sein. Eventuell hat sie schon den ersten Härtetest eines Auslandsaufenthaltes durchgemacht. In vielen Fällen ist die Beziehung leider zerbrochen. Wer bisher Single war, hat an der Uni einige Chancen, jemanden zu finden. Ob es der richtige ist, bleibt abzuwarten.<br />
Beruf/Studium: Der erste Abschluss ist geschafft oder nahe. Eine Promotionsstelle ist in Aussicht. Man kennt die Uni inzwischen recht gut, hat vielleicht auch schon von Studenten aus dem vorigen Abschnitt erfahren, wo die universitäre Kinderbetreuung ist und ob sie etwas taugt. Es gibt sie auch hier, Verrückte, die mit dickem Bauch oder kurz nach der Entbindung ihre letzten Prüfungen schreiben. Ich hätte das nicht geschafft, aber Respekt an alle, die es schaffen. Ideal aus meiner jetztigen Sicht: Die Promotion (sofern man nicht mit giftigen Stoffen im Labor hantieren muss). Nie mehr kann man sich seine Zeit so frei einteilen. Natürlich muss man einen Doktorvater oder eine Doktormutter haben, die nicht kinderfeindlich sind. Im Allgemeinen spricht sich aber schnell herum, wie die Einstellung der einzelnen Professoren sind. Und dann steht einem diesbezüglich nichts mehr im Weg... denn ob man die Promotion nun ein Jahr eher oder später abschließt, interessiert gerade in der Industrie in der Regel hinterher kaum noch jemand. <br />
Biologisch: Nicht mehr ganz perfekt.<br />
Fazit: Meiner Meinung nach eine gute Wahl, falls der richtige Partner vorhanden und das Umfeld kinderfreundlich gesinnt ist.<br />
<br />
Alter: Um die 30<br />
Privat: Wer jetzt noch alleine ist, hat es schwer. Die meisten Paare haben sich gefunden und viele Hochzeiten stehen an. Selbst bei Frauen, die bisher keine Kinder wollten, (natürlich nicht bei allen), schlägt der Hormonhammer zu (so bei mir). <br />
Beruf/Studium: Die Promotion liegt in den letzten Zügen, die erste "richtige" Stelle steht an. Entweder man schiebt das Kind noch in die Promotion und braucht ein Jahr länger (so mein ursprünglicher Plan, als erstmal klar war, dass ich Kinder will). Oder man schreibt seine Dissertation mit dickem Bauch fertig und verteidigt diese noch schnell. Dann ist man allerdings nach seinem Abschluss erstmal zu Hause. Mir fehlen hier die Erfahrungswerte, werde diese aber ergänzen, sobald die Betreffenden in meinem Bekanntenkreis sich ins Berufsleben wagen. Oder aber man startet in seinen ersten Job mit der Einstellung jetzt schon keinen Eisprung mehr unversucht zu lassen. Konsequenzen: Ja, an hochgezogene Augenbrauen sollte man sich gewöhnen. Wobei ich persönlich positiv überrascht war. Meine Chefin reagiert mit einem überrascht (hysterisch?) lachenden "So früh schon" - Begeisterung sähe wahrscheinlich anders aus. Insgesamt war die Reaktion aber gelassen. Aber leider, es bleibt ja noch:<br />
Biologisch: Langsam tickt die Uhr. Bei uns lagen zwischen Kinderwunsch und erfolgreicher Entbindung mehr als zwei Jahre. Leider klappt es eben nicht immer, und selbst wenn es klappt, kann es in den ersten 12 Wochen oft schief gehen. Spätestens dann will man wirklich nicht mehr warten aus Angst, es könnte dann doch irgendwann zu spät sein. Natürlich bekommt man heute eingeredet, dass Frau auch gut mit 40 noch schwanger werden kann. Oft klappt das auch. Oft aber auch nicht. Nicht umsonst florieren die Fertilisationskliniken.<br />
Fazit: Wohl der frühestmögliche Zeitpunkt, wenn vorher kein Kinderwunsch vorhanden war. Karrieretechnisch schwierig - aber vielleicht doch besser als zu oft schieben...?<br />
<br />
Alter: Weit über 30<br />
Hier fehlen mir die Erfahrungswerte. Was ich in diversen Foren zum Thema Fruchtbarkeit gelesen habe, hat mir allerdings schon ein wenig Angst eingejagt. Und etwas anderes konnte ich beobachten, bei den älteren Müttern. Natürlich kann man nicht über einen Kamm scheren, aber mir kamen ältere Mütter um einiges besorgter und vorsichtiger vor als jüngere. Vielleicht eine Binsenweisheit, aber wer plant diese Überlegung mit ein, der meint, es sei heute ja noch viel Zeit, moderner Medizin sei Dank? Wenn ich beobachte, wie ältere Mütter bei fast jeder Gelegenheit zum Kinderarzt pilgern (da wird schon mal beobachtet, ob auch gleich viele Speckrollen an beiden Babybeinen sind) und jeder Fussel (geschweige denn Gras oder ein bisschen Erde) aus Babys Reichweite gepflückt wird... nun ja. Dann stelle ich mir das einfach noch anstrengender vor, als es ohnehin schon ist.<br />
<br />
Soweit meine absolut subjektiven Überlegungen, die ich vielleicht in einigen Jahren schon wieder stirnrunzelnd verwerfe... Kommentare, Gegenmeinungen und Ergänzungen sind natürlich willkommen. Und was das Thema mehrere Kinder angeht... da warten wir noch ein bisschen. Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-82295267103206790842012-09-05T17:07:00.004+02:002012-09-05T17:08:12.121+02:00Freie TageIch genieße die letzten freien Tage vor Beginn des neuen Jobs. Was im Grunde bedeutet, dass ich zu Hause fleißig bin und endlich mal wieder aufräume und ausmiste. Die Betten werden endlich neu bezogen, zu kleine Kinderkleider in eine Kiste gepackt und für die Verwandtschaft aufbewahrt. Wäsche, die schon länger herumliegt, wird endlich gewaschen. Weitere Bücher werden im Internet zum Verkauf angeboten und die Kiste mit auszumistenden Dingen füllt sich auf ein neues (wo kommen die Sachen nur alle her??). Ich beschließe eine ToDo-Liste anzulegen, denn schon schwinden die Tage immer schneller. Ich hoffe, meinem eigentlich vorhandenen Wunsch nach minimalistischem (haha) Leben wieder näher zu kommen, in dem ich mir bei allem überlege, ob wir das wirklich brauchen. Nur, dass es jetzt immer noch einen weiteren Faktor gibt. Zuviele Gläser? Jaa, aber wenn die Kleine größer wird, geht vielleicht das ein oder andere zu Bruch... Seit Jahren nicht gespielte Gesellschaftsspiele? Jaaa, aber mit Kind dann vielleicht doch mal... so bleibt letzten Endes doch viele stehen und wartet auf die nächste Ausmistaktion. <br />
Die Kleine ist, seit ihr zweiter Zahn da ist, wieder ein kleiner Sonnenschein - allerdings ein mobiler. Und einer mit einem untrüglichen Gespür für kinderungeeignete Dinge. Die Steckdosen sind zwar gesichert, aber erstaunlich, wo überall Kabel hervorgeholt werden. Unvorsichtigerweise herumliegende spitze Gegenstände werden sofort entdeckt und wollen untersucht werden. Da bin ich schon wieder beruhigt, wenn nur meine inzwischen ohnehin klägliche DVD-Sammlung aus dem untersten Fach geräumt wird. Inzwischen ist das Wohnzimmer hoffentlich endgültig kindersicher... bis die Kleine den nächsten Entwicklungssprung macht und sich die Sachen von einer Ebene weiter oben holt, wo sie jetzt noch nicht herankommt. Wie sehr diese kleinen Wesen doch darauf angewiesen sind, dass die Eltern alles kindersicher machen...<br />
<br />Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-73572504571144561952012-08-30T17:37:00.002+02:002012-08-30T17:37:45.724+02:00Letzter ArbeitstagAuch wenn ich im Grunde in Aufbruchsstimmung bin, da der Beginn in meinem neuen Job naht - als der letzte Arbeitstag in meiner jetztigen Firma naht, bin ich doch wehmütig.<br />
Im Grunde habe ich in den letzten Tagen nicht mehr viel zu tun, ich versuche, meine Arbeit gut dokumentiert zurückzulassen und erledige ansonsten den noch anfallenden Verwaltungskram. Eine ganze Weile hatte ich überlegt, ob ich anlässlich meines Ausstandes überhaupt noch Kaffee und Kuchen spendieren soll. Immerhin ist es nicht im eigentlichen Sinne ein Grund zu feiern. Aber schließlich mache ich es doch. So ganz sang- und klanglos will ich nicht verschwinden. Und als es soweit ist, bin ich froh, es so gemacht zu haben. Die Kollegen haben tatsächlich gesammelt und mir ein großzügiges Abschiedsgeschenk spendiert - wie auch schon das Geschenk zur Geburt meines Babys großzügig war. Ich bin gerührt - mit so etwas hatte ich jetzt nicht gerechnet. Es handelt sich schließlich nicht um einen Weggang nach langen Jahren gemeinsamer Arbeit - wirklich lange war ich ja nicht dort. Aber ich freue mich trotzdem, auch über die vielen netten Worten, die Kollegen, Chefin und Chef-Chef noch finden. Etwas amüsiert bin ich über die Diskussionen, die das Thema Telearbeit aufwirft. Der Großteil der Kollegen resümiert über den Vorteil, lang auszuschlafen und sein Frühstück mit an den Schreibtisch zu nehmen. Immerhin wird auch der fehlende Anfahrtsweg gewürdigt. <br />
Nun, alle wünschen mir, dass es nun so läuft, wie ich mir das erhoffe. In der Tat bin ich diesbezüglich ein wenig nervös. Was, wenn ich mir etwas vormache, und auch Telearbeit keine Vorteil beim Arbeiten mit Kind bringt? Wird die neue Stelle wirklich weniger Druck und gleichzeitig spannend und herausfordernd sein? Gibt es die eierlegende Wollmilchsau?<br />
<br />Bevor ich das herausfinde stehen noch einige Wochen Resturlaub an - was bedeutet, dass ich viel Zeit mit meiner Kleinen verbringen werde. Ich erfreue mich an ihr. Da sie ein kleiner Sonnenschein ist, fällt das nun wahrlich nicht schwer. Nur der zweite Zahn ist wieder eine harte Prüfung. Zwei Wochen wunder Po, durcheinandergeratene Verdauung, Schwitzen und als der Zahn sich endlich seinen Weg ganz nach draußen bahnt, nächtliches Geschrei und das Bedürfnis, mehrmals in der Nacht herumgetragen zu werden. Wenn ich daran denke, wieviele Zähne noch kommen werden, gruselt es mir. Aber: Ich bin ja eine Mama, und Mamas sind stark. Nicht wahr?Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-24662353875521591952012-08-21T16:32:00.000+02:002012-08-21T16:32:46.979+02:00Kündigung - Reaktionen auf der ArbeitMeiner Chefin hatte ich es ja schon telefonisch gebeichtet, meinen Kollegen musste ich es noch erzählen - dass ich nach nur etwas mehr als einem Jahr Betriebszugehörigkeit - und davon auch noch 4 Monate wegen Mutterschutz und ähnlichem nicht anwesend - gekündigt habe. Die Reaktionen reichten von Kinnladerunterklappen und Bedauern bis hin zu eher mäßigem Interesse (bei den Kollegen, mit denen ich eher mäßig viel zu tun gehabt hatte, und die mich in ihrer 50 Stunden Woche in meiner Teilzeit von 20 Stunden pro Woche ohnehin kaum wahrnahmen).<br />
Noch interessanter aber die Reaktion der Personalabteilung. Tatsächlich durfte ich ein Feedback-Gespräch führen, in dem ich nochmals die mangelnde Telearbeit, bzw. die 50 Stunden Präsenzkultur bemängelte. Aber da rannte ich in der Personalabteilung ja ohnehin offene Türen ein, wie ich wusste. Man gab mir noch den Hinweis, dass ich es mit meiner Abteilung besonders schlecht getroffen habe, da diese zum einen voll im Fokus des Betriebsrates stehe, zum anderen der Chef (gemeint war nicht meine Chefin, sondern deren Chef) eine höhere Stundenzahl von seinen Mitarbeitern fordere als in anderen Bereichen üblich. Naja. Was soll man da sagen.<br />
Irgendwie konnte ich es mir nicht verkneifen, mich zu entschuldigen, dass es sich ja für die Firma nicht wirklich gelohnt habe, mich einzustellen. (Warum nur diese Selbstkasteiung?). Interessant die Reaktion des Personalers: Nein, nein, er bewundere ja meinen Mut, dass ich noch vor Vertragsangebot nachgefragt hatte, wie es denn mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei der Firma aussähe*. Das sei damals ja ausgiebig besprochen worden, firmenintern, und hätte bei anderen Bewerbern (nun ja, man muss hier wohl ganz ehrlich sagen: Bewerberinnen) zur Nichteinstellung geführt. Er persönlich sei aber sehr dafür, Frauen einzustellen, auch wenn er noch keine einzige Frau eingestellt habe, die nicht recht bald darauf schwanger geworden wäre. Aber für das Arbeitsklima sei es trotzdem ein Gewinn. Dann gehe nicht mehr so viel unter die Gürtellinie unter den Kollegen.<br />
Was soll man dazu noch sagen? Hier erfahre ich nochmal eindeutig und aus erster Hand, dass andere Frauen, die es wagen, nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf nachzufragen, schlichtweg nicht eingestellt werden... es sei denn als Kompensation für männliche Aggressionen im Berufsleben. Wenn das nicht Schubladendenken in Reinstform ist. Im Stillen danke ich dem Fachkräftemangel - sonst wäre ich wohl heute noch auf Jobsuche - trotz eines 1A-Lebenslaufes mit dem jeder Mann sich alle Jobs wohl aussuchen könnte. Oder?<br />
<br />
*Nein, von der mangelnden Telearbeit war da keine Rede. Inzwischen bin ich immerhin nicht mehr ganz so naiv wie damals und kann inzwischen "Da hat sich einiges getan" in "Da gibt es noch viel zu tun", "KiTa geplant" in "Da gibt es die nächsten Jahre nichts", "Treffen der Eltern in Elternzeit" in "Irgendwas müssen wir ja anbieten" und "Es gibt einen VPN Zugang für Dienstreisen" in "aber wehe sie versuchen den für Telearbeit zu benutzen" übersetzen. Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4670381043169568486.post-77615301753764279952012-08-14T16:19:00.001+02:002012-08-14T16:19:49.087+02:00Zurück auf StartIm Grunde darf ich wirklich nicht meckern. Wie ich bereits <a href="http://kindundkarriere.blogspot.de/2012/06/whb-der-gottergatte.html" target="_blank">geschrieben habe</a>, ist mein Göttergatte nahezu einzigartig, was sein Verständnis vom Papasein angeht. Nahezu soviel Elternzeit wie ich, er übernimmt die Vormittagsschicht, ich die Nachmittagsschicht beim Baby und welcher Papa hätte so viel Geduld gehabt wie er, als es darum ging, der Kleinen wieder beizubringen, aus der Flasche zu trinken, damit ich arbeiten gehen kann?<br />
Wie kann ich es ihm dann verwehren, seine gewohnte jährliche Tour mit seinen Kumpels zu machen? Natürlich kann ich es nicht. So verbingen ich also eine Woche meines "Urlaubs*" alleine mit Baby - unterstützt von meiner Schwiegermama und meiner Mutter, die uns nacheinander besuchen kommen. 8 Tage sind wir ohne "den Papa". Natürlich vermisse ich ihn. Unsere Kleine scheint ihn die erste Nacht auch zu vermissen. Mehrmals dreht sie sich dorthin, wo er sonst schläft. Da war doch sonst noch jemand? Und als er am ersten Tag anruft, guckt sie ganz anders als sonst, wenn das Telefon auf laut gestellt wird. Doch dann vergehen die Tage, und als Göttergatte am 8. Tag strahlend auf sein kleines Mädchen zugeht, verzieht diese den Mund, und beginnt vor Angst zu heulen. Sie fremdelt vor ihrem eigenen Papa... Nun, wir lassen ihr Zeit. Immerhin lässt sie sich im Laufe des Abends von ihm auf den Schoß nehmen. Macht sich allerdings erst etwas steif. Als er noch mit Banane ankommt, beginnt sie wieder zu heulen. Am nächsten Tag geht es schon besser, aber als sie sich bei ihren Drehversuchen ein wenig am Kopf stößt, lässt sie sich nur von Mama trösten. Uff. Am Tag darauf gehe ich wieder arbeiten. Nach wenigen Stunden erreicht mich eine verzweifelte Mail. Die Kleine wolle nicht alleine liegen und lasse sich nicht wie gewohnt in der Tragehilfe in den Schlaf wiegen. Nagut. Ich fahre eher nach Hause. Die Arbeit liegt ohnehin in den letzten Zügen, bevor ich Firma und Job wechsele. Als ich parke und zur Haustür laufe steht Göttergatte schon in der Tür. Kleinlaut. Gerade sei die Kleine eingeschlafen, vor zwei Minuten. Nagut. Göttergatte zieht sich erschöpft ins Bett zurück und ich wache neben meiner Kleinen, die friedlich auf ihrer Decke im Wohnzimmer schläft - eine geschlagene Stunde lang.<br />
Immerhin. Am Tag darauf ist endlich wieder Normalität angesagt. Unser Baby ist wieder restlos von ihrem Papa begeistert, lässt sich von ihm trösten, beruhigen und Brei füttern. So schnell, sagt der Papa, fährt er nicht mehr so lange weg. <br />
<br />
*wenn auch kein richtiger Urlaub sind diese Tage immerhin auch für mich erholsam - den begeisterten Omas sei Dank. Hannahhttp://www.blogger.com/profile/17122996991443768029noreply@blogger.com2