So langsam ist es wirklich nicht mehr zu übersehen, dass mein Bäuchlein nicht nur Winterspeck ist. So habe ich, nach einem Zaunpfahlwink meiner Chefin, mich endlich dazu aufgerafft, in versammelter Runde die "Neuigkeit" zu verkünden. Lief wie zu erwarten war ziemlich unspektakulär, ein paar Glückwünsche, ein paar Witzchen über sauer Gurken und schon war die Sache wieder vorbei.
Gerne würde ich glauben, dass wir in einer Zeit angekommen sind, in der solche Neuigkeiten tatsächlich so unspektakulär weil alltäglich sind. Nun - Kinder haben zwar die meisten der Kollegen. Aber wer ist überhaupt nach der Geburt der Sprösslinge länger als den vorgezogenen Urlaub lang zu Hause geblieben? So weit ich das weiß, keiner - Elterngeld und der damit verbundene Anreiz der "Vätermonate" gab es zu den Zeiten noch nicht. Zum ersten Mal fühle ich mich ein wenig alleine - vorher hat es mich nie gestört, quasi alleine unter Männern zu arbeiten. Zwar freut es mich enorm, dass meine Chefin eine Frau ist - aber kinderlose Chefin und Kollegin mit Kindern - das sind schon noch zwei unterschiedliche Paar Schuhe - von denen nur ein Paar vorhanden ist.
Aber nur Mut! Wäre doch gelacht, wenn mein Mann und ich das nicht hinbekommen...
Meiner Erfahrung nach ist es mit Männern nach dem Wiedereinstieg angenehmer als mit Frauen, weil für erstere eher nur die Ergebnisse zählen. Wenn du es schaffst, den Alltag einigermaßen zuverlässig zu organisieren (und das geht, hab´ sogar ich geschafft), wird dein Familienstatus ansonsten nicht weiter bemerkenswert sein. Wenn du Glück hast, können sich auch Väter, deren Frauen für die Kinder zuständig sind, trotzdem ein wenig in deine Lage versetzen. Von Frauen in der Arbeit musste ich mir allerdings Meldungen anhören wie "Gel, das Kleine weint schon, wenn Sie weggehen!".
AntwortenLöschen@dwm, ja, das klingt allerdings nach Frau... wenn die ihr einzig wahres Lebensmodell verteidigen, kann ja durchaus Blut fließen.
AntwortenLöschenStimmt, männliche Kollegen sind einfacher zu handhaben. Mittlerweile begegnen sie mir sogar mit einem gewissen Respekt, nachdem ich um mich und meine Leistungen eine ordentliche "Mama-nagement-Schleife" gebunden habe. Wenn man den Tag mit Meetings erfolgreich überstanden hat, schadet es nicht, im Hinausgehen hinzuzufügen, dass man es trotz der Mittelohrentzündung des Jüngsten geschafft hat. Problematischer ist das "falsche" Mitleid der Frauen. Viele von ihnen "reißen" einen runter, weil sie es selbst nicht besser wissen. Einige sind schlicht und ergreifend nur neidisch: Weil sie es nicht gerne haben, wenn man ihnen im elitären Club "Hab trotz Kind Karriere gemacht" Gesellschaft leistet. Schließlich ist etwas weniger elitär, d.h. auch weniger Karriere, wenn es mehr geschafft haben, nicht wahr.
AntwortenLöschenIch freue mich auf jeden Fall über jede / jeden mehr im Club, mit der ich / wir einen Austausch über Strategien und Erfolge pflegen können. Denn wie ist noch die Parole zum Erfolg: Netzwerken! (Und gegenseitiges Kindersitten.)