Samstag, 24. November 2012

Angekommen (vorerst)

Inzwischen ist der Umzug endlich vorbei. Endlich! Denn dass ich im letzten Post so geschlaucht war, hatte natürlich seine Gründe: Das Baby hat mich angesteckt mit seiner Erkältung. Muss das eigentlich sein? Bis jetzt war unser Baby ja zum Glück relativ selten krank - aber die wenigen Male hat es dann auch uns beide erwischt. Mich irgendwie immer etwas härter als meinen Göttergatten - liegt vielleicht auch daran, dass ich die Nächte noch nicht durchschlafen kann/darf. Was mir nicht viel ausmacht, wenn ich gesund bin, aber einem Genesungsprozess ist das nicht förderlich.
Trotzig und blödsinnigerweise arbeite ich von zu Hause aus - und hole mir von meinem Einarbeiter bei der Arbeit gleich einen ordentlichen Rüffel. Wenn man krank ist, solle man gar nicht arbeiten, und nicht von zu Hause aus arbeiten. Dass sei weder für mich noch für die Firma gut. Ja. Er hat natürlich recht. Ich weiß, dass es Blödsinn ist, zu arbeiten, wenn man krank ist. Das mit dem einen Gang zurück schalten muss ich noch üben. Überhaupt die Ansprüche an einen selbst. In vielen Dingen habe ich ja meine Erwartungshaltung schon heruntergeschraubt - z.B. was die Dicke der Staubschicht auf diversen Möbeln angeht. Dennoch fühle ich mich einfach mies, wenn dann die Schwiegermutter beim Helfen für den Umzug alles abwischt und sieht, wie ungeputzt alles ist. Das Thema Haushaltshilfe muss ich definitiv nochmal eröffnen - allerspätestens wenn Göttergatte und ich wieder beide Vollzeit arbeiten.
Am Umzugtag selbst wird es dann noch sehr anstrengend. Das Baby ist zu klein, um zu verstehen, was vor sich geht, aber DASS etwas vor sich geht, versteht es schon. Das kleine süße und inzwischen schon recht schwere Wesen möchte nicht von Mamas Seite weichen, schreit und heult viel. Immer wieder fasst sie sich an die Ohren - wir befürchten schon das Schlimmste. Der Schnupfen wird doch nicht in die Ohren gekrochen sein? Eine Mittelohrentzündung muss wirklich nicht sein. Aber nach ein paar Tagen Gebrüll, Fieber und wundem Po zeigen sich statt dessen Zahn Nr. 3 und 4.
Alles in allem: Umzug und ein fast einjähriges zahnendes Baby - das ist echt was für harte Nerven.

Donnerstag, 8. November 2012

Geschlaucht

Nach dem äußerst positiven letzten Post muss ich auch mal wieder jammern.
Unser Umzug ist in vollem Gange und hier steht alles voller Kisten. Das Baby übt sich daran am Hochziehen - immerhin eine hier, die die Kisten toll findet. Es zeichnet sich schon etwas Ärger mit unserem jetztigen Vermieter ab, der zwar viel Wert darauf gelegt hat, solvente Mieter zu finden, was hier im Großraum unweigerlich bedeutet, dass beide verdienen. In so eine Wohnung wie wir hier bewohnen wäre auch niemand anderes eingezogen als ein junges Ehepaar mit Kind - für extrem gut Verdiener ist die Immobilie dann doch zu alt, und wer ohne Kind braucht einen Garten und so viel Platz? Naja, wie gesagt, Schufaeinträge und Vorlage unserer Arbeitsverträge waren dem Herrn Vermieter genehm. Dass doppelte Berufstätigkeit mit Kind aber dann auch bedeutet, dass der Vorgarten vom Vorzeigevorgarten des ganzen Wohnviertels absteigt in den schnöden Durchschnitt anderer berufstätiger Menschen, die sich einen eigenen Gärtner noch nicht leisten können, war dann natürlich nicht in Ordnung. Im Grunde wollte der Vermieter einen Gärtner/Hausmeister und eine Putzfrau in seiner Wohnung - die aber Miete zahlen wie Gutverdiener. Noch rechtzeitig vor Auszug belästigt uns der gute Mann nun mit ausführlichen Listen, was er denn alles gereinigt haben möchte - am besten von einer Fachfrau, denn, mit unserem Putzergebnissen ist er offensichtlich nicht zufrieden. Den Garten hätte er gerne professionell gemacht hinterlassen. Ganz zufälligerweise hat er da einen Verwandten, der für schlappe 25 Euro pro Stunde was machen könnte...
Wie auch immer. Als wäre das nicht genug Druck, holt sich das Baby in der Krabbelgruppe einen Schnupfen und weckt mich stündlich, um schnorchelnd zu trinken. Dementsprechend platt bin ich heute auf der Arbeit, für das ich auch noch ein 4-Stunden Meeting organisiert habe. Die entsprechenden Fachleute sind sonst einfach schwierig zu greifen. So reiße ich mich also zusammen und freue mich über den fachlichen Austausch - auch wenn der teilweise darin mündet, dass mehrere Personen gleichzeitig auf mich einreden.
Am Ende des Arbeitstages fühle ich mich platt wie eine Flunder und kann kaum Handtasche mit Milchpumpe und Zubehör sowie Laptoptasche zum Auto schleppen.
Zu Hause hat Göttergatte vorbildlich wie immer Mittagessen vorbereitet bevor wir im fliegenden Wechsel die Rollen tauschen. Was habe ich für einen super Mann! Und auch das Baby hat Erbarmen. Noch etwas angeschlagen lässt es sich am Nachmittag in den Schlaf stillen wie zu guten alten Zeiten. Völlig erschöpft schlafe ich ebenfalls ein. Umgeben von Umzugkartons und mit ungewischtem Küchenboden. Wie gut das tut!