Das Schöne an einem Babybauch ist, dass sich eine ungeahnte Menge an Smalltalk-Themen mit anderen Eltern ergeben - man muss sich nicht mehr nur über's Wetter, den Straßenverkehr oder sonstige Lapalien unterhalten, sondern darf nun auch über mögliche Vornamen der süßen Kleinen und deren Verhalten plaudern. Beruhigend zu sehen, wie selbst den zurückhaltenden Kollegen da das Herz aufgeht und sie vor sich hin grinsen, während sie in Erinnerungen schwelgen.
Anders sieht es mit der Fraktion aus, die meinen gute Ratschläge geben zu müssen - so passiert diese Woche als ich den viel gehassten Zahnarztkontrolltermin wahrnahm. Wenn das Kleine erst mal da sei, wurde ich belehrt, hätte ich ja gar keine Zeit mehr für gar nichts, am allerwenigsten für mich selbst, 24 Stunden am Tag sei ich dann ja nur noch für das Kleine da - ich solle trotzdem versuchen darauf zu achten, dass ich mir regelmäßig die Zähne putze. Aha. Ok. Sehr beruhigend. Mir ist klar, dass die Zeiten, in denen ich entspannt meine Nägel in mehreren komplizierten Schichten lackieren und auf das Trocknen warte erstmal vorbei sein werden. Aber keine Zeit zum Zähneputzen?
Ganz anders eine Unterhaltung mit einer sehr sympathischen Schulungsleiterin im Rahmen einer kleinen Fortbildung - sie selbst habe ja nach 4 Wochen schon wieder gearbeitet - ihr Mann sei mit dem Kleinen während den Seminaren, die sie gibt, spazieren gefahren, der Kleine habe ohnehin die meiste Zeit geschlafen, das Stillen zwischendurch war kein Problem. Keinen Moment zweifelte ich daran, dass die Dame auch Zeit zum Zähneputzen hatte.
Handelt es sich etwa bei Zahnarzt und Schulungsleiterin um verschiedene Spezies? Ob der Zahnarzt überhaupt selbst Kinder hat? Und ob er auf diese aufgepasst hat während seine Frau sich die Zähne putzte? Und umgekehrt? Fragen über Fragen...
Liebe Hannah, obwohl meine Stichprobe von n = 2 sicher nicht hinreichend groß ist, kann ich trotzdem auf eine ausgedehnte Bandbreite an Erfahrungen zurückgreifen. Bei meiner Großen waren meine Zähne mittags noch ungeputzt und mein Jüngerer hat tagsüber so viel geschlafen, dass ich mir beinahe schon Sorgen gemacht habe. Du stehst also vor dieser spannenden Situation, nicht zu wissen, was für ein Exemplar du ausfassen wirst (interessanterweise hat bei uns schon die Hebamme jeweils sehr treffende Prognosen abgegeben). Manche Eltern glauben nach 1 oder 2 Kindern allgemeingültige Ratschläge geben zu können, aber ich bin sicher, hätte ich ein drittes gehabt, wäre es wieder ganz anders geworden. Also einfach alle Ratschläge ignorieren und dich dann spontan auf dein ganz persönliches Kind mit deinen ganz persönlichen Methoden einstellen!
AntwortenLöschen1. DWM hat recht: Jedes Kind ist anders. GANZ anders!
AntwortenLöschen2. Goldene Regel Nummer für werdende Eltern: Nimm Dich vor Erinnerungen in Acht. In diesem Stadium vor allem denen anderer. Denn Schlafentzug führt zu Gedächtnisverlust. Und Gedächtnisverlust führt zu einer rosigen Erinnerung. Ach, war alles einfach und toll. Ach, hat der Kleine früh durchgeschlafen. Meistens ist das totaler Quatsch. Ich habe Tagebuch geführt und staune jetzt manchmal über das, was mir damals widerfahren ist.
3. Und selbst wenn Deine Zähne nachmittags noch ungeputzt sind, handelt es sich dabei um eine Übergangszeit. Nichts währt ewig, außer vielleicht der klugen Erkenntnis, dass Du Dir in sechs Jahren auch einen Tennisarm holen könntest und noch weniger zum Zähneputzen kommst als nach Geburt des Kindes...
Ergo: Lass Dich nicht stressen!
Danke für eure lieben Kommentare! Werde mich also darauf konzentrieren, wie mein Kleines wird, und nicht darauf, wie andere waren... Grüße!
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