Irgendwann sind auch die schönsten Weihnachtsferien vorbei und nun geht der Ernst des Lebens los... die KiTa-Eingewöhnung. Unsere Kleine ist nun etwa ein Jahr alt und will jeden Tag mehr entdecken. Wie wird ihr die KiTa gefallen?
Unsere KiTa veranschlagt für die Eingewöhnung 4 Wochen, in der eine ganz langsame Steigerung der Anwesenheit jeden Tag vorgesehen ist. Die erste Eingewöhnungswoche hatte ich noch frei genommen - wollte selbst dabei sein und beurteilen, wie das Ganze von statten geht.
Die ersten drei Tage durfte ich die ganze Zeit dabei sein.
Tag 1: Mein süßes Baby betrachtet neugierig die neue Umgebung, weicht aber nahezu nicht von meiner Seite. Sicher ist sicher! Lieber mal immer eine Hand an der Mama lassen, aber durchaus interessiert das Spielzeug untersuchen, das gereicht wird. Gegen Ende der ersten Stunde krabbelt die Kleine sogar einen Meter weg von mir.
Tag 2: Schon nach etwa 20 Minuten löst sich die Kleine, krabbelt aber nie zu weit fort. Aber es wird schon Kontakt mit der supernetten Erzieherin aufgenommen. Mein Baby reicht ihr Bälle, die dann die überdimensionierte Kugelbahn hinunterrollen. Spannend!
Tag 3: Die Kleine kennt sich jetzt schon richtig aus und lässt sich sogar nach einigen Erkundungen protestlos von der Erzieherin an einen anderen Tisch tragen und untersucht die dortigen Becher. Woah! Erst nach etwa 10 Minuten kommt sie wieder zurück zur mir.
Tag 4: Nachdem wir eine Weile dort sind, und das Frühstück mitgemacht haben, verabschiede ich mich von meiner Kleinen und gehe für eine halbe Stunde raus. Kein Geschrei. Als ich wieder hereinkomme ist meine Süße so vertieft im Spielen und Untersuchen diverser Becher, dass sie mich erst gar nicht bemerkt. Ich setze mich auf den Boden und warte eine Weile. Erst als die Erzieherin mit mir spricht wird die Aufmerksamkeit meiner Kleinen auf mich gelenkt und sie kommt strahlend auf mich zugekrabbelt. Ich glühe vor Stolz und Erleichterung.
Tag 5: Die Kleine schafft es heute alleine bis zum Morgenkreis und ist völlig entspannt.
Wow! Die erste Woche war vorbildlich! Die Erzieherin und ich sind begeistert.
Es folgt Woche 2. Mein Urlaub ist zu Ende und mein Mann übernimmt die Eingewöhnung. Jeden Tag steigert sich das Ganze - aber so langsam versteht unsere Kleine, dass das Weggehen von Mama oder Papa nicht nur ab und zu mal ist. Inzwischen versteht sie ja auch so viel! "Verabschieden" und "Tschüss" löst nun Gejammer aus. Aber immerhin: Sie lässt sich so gut wie immer gleich wieder Trösten. Sicherlich ist aber ein wesentlicher Faktor, dass sie ihre Erzieherin gerne mag, (ebenso wie wir), und die Gruppe seeehr klein ist, so dass unsere Kleine die volle Aufmerksamkeit bekommt. Fünf Kinder auf zwei Erzieherinnen! Das nenne ich mal eine richtige Gruppengröße! Hallo Frau Schröder! Hören Sie zu? Hört mich irgendjemand?
Leider ist das kein Dauerzustand. Die Gruppe wurde neu eingerichtet und soll sich im Laufe der nächsten Monate so langsam füllen auf das Maximum von 10 Kindern auf 2 Erzieherinnen... muss das sein?
Woche 3: Die Grippe schlägt zu. Nein, nicht aus der KiTa eingeschleppt, sondern von meinem Mann, der sich diese wiederum irgendwo bei der Arbeit zugezogen hat. Unsere Kleine muss mitten in Woche 3 2 Tage zu Hause bleiben. Aber schon an Tag 2 ist sie wieder dermaßen fit, dass ich sie am Freitag wieder hinbringe. Und bange. Müssen wir wieder von vorne anfangen? Als ich meine Kleine in die Arme ihrer Erzieherin drücke, jammert mein Baby und streckt seine Ärmchen nach mir aus. Ich drücke ihr einen Kuss auf die Wange und gehe. Draußen lausche ich. Meine Kleine jammert - aber nicht verzweifelt, sondern eher so, wie wenn sie eben etwas nicht haben darf, was sie haben will. Inzwischen kann ich die verschiedenen Unmutsäußerungen meines Babys ja auch schon ganz gut auseinander halten. Und tatsächlich, als ich beim Wegfahren nochmal durchs Fenster spitze, sitzt meine Kleine entspannt auf dem Boden und spielt mit einem Ball. Sollte ich noch Bedenken gehabt haben, verfliegen diese beim Abholen. Nicht eine Träne geweint, ganz entspannt sei sie gewesen, meint die Erzieherin und berichtet vom guten Appetit meiner Kleinen. Und spricht von einem Entwicklungsschritt während der Krankheit.
Wie dem auch sei - ich bin guter Dinge. Woche 4 steht in der Tür - wir werden sehen, wie es weitergeht.