Mittwoch, 21. März 2012

Vorbereitungen - Das Trinken aus der Flasche 2

Nachdem das Trinken aus der Flasche wieder einmal gut geklappt hat, gestern wieder ein erneuter Rückschlag. Wieder verstecke ich mich und Göttergatte versucht, die Flasche zu geben... unser Baby will nicht. Es schreit, will nicht mit Sauger, nicht mit Löffel, nicht direkt aus dem Glas - wobei Löffeln noch am ehesten funktioniert. In meinem Versteck wird mir wirklich übel von dem Weinen. Mein Kind ruft nach mir und ich verstecke mich... ist das nicht irgendwie widernatürlich. Andererseits hat sie vor wenigen Wochen noch genauso wie sie jetzt die Flasche anweint meine Brust angeweint und nach der Flasche geschrien. Als wir sie zur Brust "überredet" haben, haben wir das nicht als widernatürlich empfunden, obwohl das Weinen nahezu gleich ist. Ich frage mich, wieviel von den gesellschaftlich aktzeptierten Vorstellungen (eine gute Mutter stillt ihr Kind) ich in das Weinen meines Babys hineininterpretiere. Wohl eine ganze Menge.
Ich ziehe ernsthaft in Erwägung, meinen Arbeitsbeginn um mehrere Monate aufzuschieben - was aber gleichzeitig bedeuten würde, meinen Mann um seine Zeit mit der Kleinen zu bringen. Und noch mehrer Monate den ganzen Tag daheim mit meinem Baby? Jetzt komme ich mir wieder schlecht vor, dass mich dieser Gedanke nicht voll Freude erfüllt. Eine gute Mutter will doch die ganze Zeit nur bei ihrem Baby sein oder nicht? Ja, einerseits. Aber in unserer Gesellschaft bedeutet das auch gleichzeitig: Alleine beim Baby sein. Kein anderer Erwachsener, wenn man mal von den gelegentlichen Babytreffen und kursen absieht. Ich will arbeiten und bei meinem Baby sein. Ich will nicht NUR in Babysprache reden und Liedchen singen den ganzen Tag und im Haus eingesperrt sein (die Zeit, die man spazieren gehen kann, ist nun mal begrenzt). Ist das widernatürlich?

4 Kommentare:

  1. Nein, ist es nicht! Du hast ja Deinen Kopf nicht zur Verzierung, sondern Du denkst damit. Und die Beanspruchung desselben beim Babybetreuen ist nun mal begrenzt. Manche können das ausgleichen durch ich weiß nicht was: pädagogische Ansprüche, anregende Hobbies oder was weiß ich. Aber ich fand es zwischenzeitlich echt langweilig nur mit Baby (beim ersten Kind, das relativiert sich dann mit den Folgenden, da genießt man die "Erholung" mehr :-) und das ist ganz normal. Wie Du schreibst: Man ist zu viel allein mit Baby. Ich hab von Volksküchen und Mütterkommunen geträumt ...

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  2. Liebe Hannah,
    obwohl es so lange her ist, kann ich so gut nachempfinden, wie es dir geht! Entscheide nach deinem Gefühl und lass dich (möglichst) nicht von den Diktaten unserer Gesellschaft beeinflussen, denn die sitzt dann ja nicht bei dir zu Hause und leistet dir Gesellschaft! Beim ersten Kind war ich auch (zu) lange zu Hause, weil ich die Situation unterschätzt hatte, gleichzeitig über- und unterfordert zu sein. Das Kind hat garantiert mehr von einer ausgeglichenen Mutter und die enge Vater-Kind-Beziehung, die durch die Elternzeit ermöglicht wird, hat auch viele Vorteile für alle Beteiligten.
    Ja, die Volksküchen und Mütterkommunen erscheinen wesentlich verlockender als die Einzelhaft, darüber konnten mich auch die Mütter-Babytreffen nicht hinwegtrösten!

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  3. Ja, Mütterkommunen... ich zerbreche mir den Kopf über eine Idee, mit der es sich lohnen würde, eine eigene Firma zu gründen - mit vielen anderen Mamas. Bloß bin ich wohl leider zu blöd, mir will einfach nichts Zündendes einfallen... aber vielleicht wird das noch was.
    Momentan befrage ich noch meinen Bauch, wie es weiter gehen soll. Da wir bis jetzt noch keinen Durchbruch in der Flaschenfrage hatten, habe ich auch schon mal meine Chefin kontaktiert, aber davon mehr in einem der nächsten Posts...

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  4. Mütterfirmen - oder Selbständigkeiten, die sich aus dem Müttersein ergeben, gibt es ja nun viele. Ob die wirtschaftlich erfolgreich sind, steht auf einem anderen Blatt. Aber ich glaub, die Firma Bellybutton ist so ähnlich entstanden, das wär ja zumindest mal ein Vorbild ...

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