Mittwoch, 6. Juni 2012

Wohin geht die Reise?

Ich arbeite noch gar nicht so lange wieder, dennoch war mal wieder Zeit für ein Mitarbeitergespräch. Und mal wieder muss ich meine Chefin loben, sie zeigte Verständnis dafür, dass ich wohl doch noch bis Ende des Jahres in Teilzeit bleiben möchte und traut mir dennoch zu, so langsam mehr und mehr Verantwortung zu übernehmen. Auch auf dem Gehaltszettel steht wieder etwas mehr, was mich natürlich sehr freut.
Ich nutze die Gelegenheit um nochmal offiziell meinen Unmut über die Regelung, dass keine Arbeit von zu Hause aus möglich ist, zu äußern. Nun, hier renne ich offene Türen ein, das war mir im Grunde schon vorher klar. Ich möchte es aber dennoch erwähnt haben.
Aus dem Gespräch entlassen fühle ich mich zwiespältig. Ich sehe die Chancen, die ich in dieser Firma habe und schätze mich sehr glücklich eine Chefin zu haben, die mich so fördert. Nicht zuletzt ist das Team, in dem ich arbeite, einfach klasse. Andererseits ist die Präsenzkultur dieses Unternehmens ein wirkliches Problem. Denn wenn ich nach und nach größere Aufgaben übernehme, wie kann das damit zusammenpassen, dass ich zu einer bestimmten Uhrzeit einfach den Stift fallen lassen muss um meine Tochter aus der Betreuung abzuholen (sofern wir da noch eine finden). Und schlimmer: dass ich die liegengebliebene Arbeit eben nicht vor dem nächsten Arbeitstag nachholen kann? Selbst, wenn wir eine flexiblere Betreuung finden (momentan können wir froh sein, überhaupt eine zu finden), möchte ich einfach nicht ständig in der Firma sitzen mit Arbeiten, die ich auch von zu Hause aus erledigen kann.

Meine Suche nach einer anderen Stelle in einer familienfreundlicheren Firma dauert also an. Es kommt mir immer noch vor wie Verrat. Aber was bleibt mir sonst? Ich werde in dieser Firma auf absehbare Zeit nichts bewegen können. Bis sich auch dort die Möglichkeit zur Telearbeit durchgesetzt hat, ist meine Tochter groß genug, dass ich darauf nicht mehr angewiesen bin.
Somit endet dieser Arbeitstag für mich mit etwas gedrückter Stimmung - trotz der erfreulichen Neuigkeiten aus dem Mitarbeitergespräch.

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