Es sind noch etwa 60 Tage, bis ich meinen ersten Arbeitstag nach der Geburt meiner Kleinen haben werde. Auf Anraten meiner Hebamme kümmere ich mich so langsam darum, einen Milchvorrat in unserer Tiefkühltruhe anzulegen, damit, wenn ich zur Arbeit fahre, Göttergatte und Baby gut versorgt sind. Aber: leichter gesagt als getan! Meine Milchproduktion hat sich inzwischen ausgezeichnet auf das Kleine eingestellt, was aber auch heißt: Da ist eigentlich keine Milch zu viel, die ich abpumpen könnte - jedenfalls nicht in Mengen, die sich aufzuheben lohnen.
Ich versuche es also mit einer langsamen Steigerung: Etwa knappe Stunde, nachdem die Kleine getrunken hat, lege ich sie - noch ist sie im Tiefschlaf - vorsichtig in den Kinderwagen und schleiche die Pumpe holen. Doch kaum habe ich diese angesetzt höre ich Protest aus dem Kinderwagen. "Wäääääääh!" Und als würde sie laut und deutlich sprechen hören übersetze ich unwillkürlich: "Was machst du denn da?! Das ist meine Milch! Meine meine meine!" Ich versuche sie mit schuckeln des Kinderwagens und Bäuchlein streicheln zu beruhigen: "Aber ja doch, meine Kleine! Die Milch ist ja für dich. Nur eben für später." - "Später?! Später kenne ich nicht! Ich kenne nur jetzt jetzt jetzt und sofort! Meine Milch meine Milch! Jetzt jetzt jetzt!"
Natürlich halte ich das Gejammer keine drei Minuten durch, dann nehme ich die Kleine und lege sie an die angepumpte Brust. Die Kleine trinkt und ich fühle mich als die Schlechteste aller Mütter. Wie kann ich es nur wagen, abzupumpen und meinem Baby kostbare Mililiter zu stehlen? Dennoch versuche ich es, als die Kleine wieder eingeschlafen ist, mit der zweiten Brust. Das gleiche Spiel. "Wäääääääh! Schon wieder die Pumpe!! Das ist meine meine meine Milch!" Ich gebe auf und lege sie an die zweite Brust. In der Flasche befinden sich klägliche 30 ml, die ich dennoch einfriere - immerhin ein Bruchteil einer Mahlzeit. Ab jetzt jeden Tag soviel einfrieren und alles ist gut...
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