Donnerstag, 9. Mai 2013

Durchschlafen lernen

Nachdem es mit dem eigenen Bett jetzt so halbwegs geklappt hat, möchte ich meiner kleinen Tochter, die ja jetzt immer hin schon 16 Monate alt ist, beibringen, nicht mehr 3-4 Mal nachts gestillt werden zu wollen. Ein sicherlich gewichtiger Grund dafür ist nicht nur, dass ich es vermisse, durchzuschlafen, sondern auch, dass ich schon wieder krank bin. Diesmal hat es aber nur mich getroffen, was mir deutlich macht, dass es mit meiner Kraft gerade nicht zum besten stehen kann. Zumal es mich wieder im Doppelpack trifft. Erst ein paar Tage Durchfall und hohes Fieber, dann folgen gleich nahtlos Schnupfen, Halsweh und jetzt ein dicker Husten.
Und so sieht das Unterfangen bisher aus: Die Kleine wird von mir in ihrem eigenen Bettchen in den Schlaf gestillt, um etwa 19 Uhr (vielleicht auch etwas später). Wie immer wacht die Kleine dann gewohnheitsmäßig etwa um 21 Uhr auf und will noch eine Runde trinken. Nur, dass sie diesmal nichts bekommt. Wohlweislich habe ich ein Fläschchen bereit gestellt - aber um es kurz zu machen: Es hilft nichts. Das Fläschchen wird weggeschubst, und das Brüllen beginnt. Ich hebe die Kleine zu mir ins Bett und versuche sie zu beruhigen. Aber da gibt es nichts zu beruhigen. Es kommt mir vor wie Stunden, dass die Kleine schreit. Empört. Protestierend. Auf ihrem vermeintlichem Recht beharrend. Tatsächlich dauert das ganze etwa eine halbe Stunde - und wer jemals einem brüllendem Kind nahe war, weiß, wie sich die Minuten ziehen können.
Irgendwann schläft die Kleine doch erschöpft ein, begleitet von herzerweichenden Schluchzern. Ich muss zugeben: Wenn ich nicht selbst so absolut ausgelaugt wäre und ich mit Husten und Gliederschmerzen danieder läge, hätte ich gleich wieder aufgegeben. Aber so flüstere ich meiner Tochter zu, dass ich einfach nicht mehr kann, und dass ich verstehe, dass das jetzt sehr schwer für sie ist. Selige Ruhe folgt bis etwa um 1:30 - was schon ein Erfolg ist, da nach dem Stillen um 21 Uhr oft noch eines um Mitternacht folgt. Da ich meine Milchregulation nicht ganz so abrupt abbremsen möchte, stille ich die Kleine und es folgt nochmals seliger Schlaf bis um 6 Uhr - was im Grunde schon das morgendliche Stillen ist und von daher von mir nicht mehr zu Nacht gezählt wird. Also: Nur einmal nachts gestillt! Ich glaube, das hatten wir überhaupt noch nicht, seit die Kleine auf der Welt ist. Ich bin begeistert. Die Kleine ist fit wie ein Turnschuh - wahrscheinlich tut es auch ihr gut, mal etwas mehr zu schlafen und weniger zu trinken in der Nacht.
In der Nacht zwei fällt das Aufwachen um 21 Uhr gleich aus, aber dafür setzt der Protest um Mitternacht ein. Wieder elendes Wüten, das mir wie Stunden vorkommt. Die Kleine schluchzt und brüllt, windet sich und schubst wieder die vermaledeite Flasche weg. Weg, weg, weg! Ich will an deine Brust! Irgendwann (nach einer dreiviertel Stunde, meine ich), schläft die Kleine doch wieder ein. Um sich diesmal erst um kurz für fünf wieder zu melden. Und stille sie und dafür lässt die Kleine freiwillig das Stillen beim Aufstehen entfallen. Juhu! Ich verspüre Hoffnung - und habe dennoch ein wenig Angst vor der nächsten Nacht. Ich werde berichten, wie es weitergeht.

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