Einen Post wollte ich noch über das Stillen schreiben. Nachdem es ja am Anfang wirklich schwierig war, das Stillen überhaupt in Gang zu bringen (siehe hier), lief es ja dann erstmal so gut, dass das Trinken aus der Flasche gar nicht mehr ging (siehe z.B. hier) und inzwischen klappt beides ganz gut.
Früher dachte ich in meiner grenzenlosen Naivität, dass ich eben einige Monate stille, dann kommt der Brei, ich stille ab und gut ist. Haha. Inzwischen ist das Baby bald ein Jahr alt und ich sitze immer noch regelmäßig mit entblößter Brust und inzwischen seeeehr großem Baby im Arm auf der Couch oder am Tisch. Von nachts wollen wir ja gar nicht reden. Ja, wir haben ein Babybett. Nein, das Baby schläft nicht in seinem Babybett. Irgendwie fehlt mir die Kraft dafür. Das gar nicht mehr so kleine Wesen wacht nachts regelmäßig auf und ruft nach Milch. Wenn ich es dann mit ruhigen Worten oder Hand auf den Bauch legen probiere, wird das Rufen recht bald zu einem schrillen Schreien. Ja, das Baby hat mich gut im Griff. Alle Erziehungsratgeber mit dem Wort "Tyrann" im Titel ignorierend stecke ich dem Baby die Brust in den Mund und schon herrscht Ruhe. Noch bevor das Baby fertig ist, schlafe ich schon wieder. Schließlich muss ich am nächsten Morgen sehr früh aufstehen.
Ist das richtig? Ich weiß es nicht. Mehr schaffe ich einfach nicht. Immerhin gibt es zusätzlich jetzt auch Brei, und auch weiches "richtiges" Essen. Ich versuche immer erst, dem Baby Tee, Banane, Brei, Hirsebällchen oder sonstwas anzubieten, bevor ich "aufgebe". Oft reicht das dem Baby auch - aber eben noch längst nicht so sehr, dass man auch nur im entferntesten von Abstillen reden könnte. Meinen Eisprung habe ich immer noch nicht wieder. Ich nehme immer noch meine Milchpumpe mit zur Arbeit - die Anschaffung hat sich inzwischen immer mehr gelohnt. Meine Fingernägel sind enorm brüchig geworden. Und mal so ganz nebenbei: Die Nahrungsergänzungsmittel für stillende Mütter, ohne die ich wahrscheinlich inzwischen gar keine Fingernägel mehr hätte, sind schon ganz schön unverschämt teuer. Und: ja, ich ernähre mich gesund! Das alleine hilft aber nicht.
Immerhin gibt es kein effektiveres Mittel das Baby zu beruhigen. Ja, ich versuche es mit Herumtragen und Rückenkraulen. Manchmal sogar mit Singen. Aber wie schon hinreichend deutlich wurde - ich gehe den einfachen Weg. Und habe noch keinen blassen Schimmer, wie es jetzt in der KiTa wird. Soll ich da ein Milchfläschchen mit einpacken? Oder komme ich vielleicht doch noch dahin, zumindest den vormittag milchfrei zu halten? Denn im Grunde kommt das Baby auch ohne ganz gut aus - wenn es gut drauf ist und ich nicht in Sichtweite, versichert mir mein Mann. Aber wehe, eines dieser beiden Voraussetzungen trifft nicht mehr zu...
Wie war das bei euch?
Ach, "einfacher Weg", weshalb soll man es sich immer schwer machen? Mein Kind schläft noch mit Schnuller. Und nur mit Mühe haben wir ihm den tagsüber zu Hause abgewöhnt. Während die KiTa schon lange schnullerfrei ist. Pass mal auf, da macht Dein Kind Sachen (im Kindergarten), da träumst Du zu Hause nicht mal von. Bei uns zum Beispiel: Stundenlang still am Tisch sitzen beim Essen (statt nach den ersten drei Bissen rumzukaspern, aufzustehen, rumzulaufen). Von daher: Das wird alles. Und vermutlich ist ein Vormittag ohne Mama-Milch in dem Alter dann echt schon drin.
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